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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Salzgitter sind am Dienstag nach einem enttäuschenden Ausblick für 2019 auf den niedrigsten Stand seit Juli 2016 eingebrochen. Der Kurs weitete am Nachmittag die Verluste immer mehr aus. Zuletzt rutschten sie um mehr als neun Prozent auf knapp 24 Euro ab und lagen abgeschlagen am Ende des MDax der mittelgroßen Börsentitel.

Nach Angaben von Salzgitter dürfte sich das Vorsteuerergebnis im laufenden Jahr mit prognostizierten 125 Millionen bis 175 Millionen Euro im schlechtesten Fall mehr als halbieren.

Die Prognosen des Stahlherstellers für das laufende Jahr seien schwach, sagte Analyst Luke Nelson von JPMorgan. Der Mittelwert der neuen Zielspanne für den Vorsteuergewinn liege um 44 Prozent unter der Konsensschätzung. Diese Prognose spiegele eine schlechtere Stimmung sowie konjunkturelle und politische Unwägbarkeiten wider. Der Experte bestätigte die Einschätzung, die Aktien des Stahlherstellers im Portfolio unterzugewichten.

Ähnlich sah es Eugene King von Goldman Sachs: "Eindeutig negativ" sei die Prognose des Stahlherstellers für den Vorsteuergewinn 2019. Selbst das obere Ende der neuen Zielspanne des Stahlherstellers liege noch um 36 Prozent unter der Markterwartung und um 28 Prozent unter seiner Erwartung. Der Experte kündigte an, seine Einschätzung "Neutral" und das Kursziel von 30 Euro für die Papiere zu überdenken.

Ein Händler nannte die hohen Kursverluste der Aktie insofern "umso interessanter", als die Erwartungen im Vorfeld bereits sehr niedrig gewesen seien. Der Salzgitter-Kurs war von Anfang Oktober bis Ende Dezember bereits stark unter Druck geraten und hatte rund 40 Prozent eingebüßt. Der Händler bevorzugte mit Blick auf Salzgitter die Papiere des luxemburgischen Stahlherstellers Aperam, der am Mittwoch Ergebnisse veröffentliche./bek/he