DUISBURG (dpa-AFX) - Die Arbeitnehmervertreter der Stahlsparte von Thyssenkrupp haben die Unternehmensführung vor Personalabbau und Standortschließungen gewarnt. "Wer jetzt den Rotstift ansetzt und dabei unsere Beschäftigten, unsere Anlagen oder gar Standorte im Fokus hat, wird auf deutliche Ablehnung stoßen", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel Europe, Tekin Nasikkol, am Donnerstag nach einer Betriebsversammlung in Duisburg.

Nach der Absage der Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata sei der Stahl wieder das Kerngeschäft von Thyssenkrupp. "Da wird in der Regel investiert", sagte Nasikkol. Der Stahl müsse "weiterentwickelt und nicht abgewickelt" werden. Vom Stahl-Management forderte Nasikkol eine "nachhaltige Zukunftsstrategie". Reinen Restrukturierungsplänen und harten Sparprogrammen werde die Belegschaft entschiedenen Widerstand entgegensetzen.

Die Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp und Tata Steel Europe war am Widerstand der EU-Kommission gescheitert. Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff hatte deshalb auch die geplante Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige, börsennotierte Gesellschaften abgesagt. Beim jetzt geplanten Konzernumbau sollen 6000 Stellen im gesamten Konzern wegfallen. Die Stahl-Arbeitnehmervertreter wollen durchsetzen, dass der für die Fusion mit Tata ausgehandelte Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen und Werkschließungen auch unter den neuen Bedingungen gilt./hff/DP/stw