FRANKFURT (dpa-AFX) - Stahlwerte haben am Montag in den deutschen Indexfamilien unter dem laufenden Arbeitskampf in der Branche gelitten. Warnstreiks der IG Metall wurden dafür verantwortlich gemacht, dass es allen für Thyssenkrupp um 3,3 Prozent bergab ging, während Salzgitter 2,1 Prozent verloren und Klöckner & Co 2,6 Prozent. Auf europäischer Bühne verzeichnete ArcelorMittal einen Abschlag von 2,3 Prozent.

Börsianern zufolge ist es schlecht für die Stimmung, dass die IG Metall im zugespitzten Tarifkonflikt als nächstes Druckmittel zu Warnstreiks greift. Am ersten Tag wurde zunächst im Dortmunder Werk von Thyssenkrupp zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Aktionen sollen bereits am Dienstag fortgesetzt werden. Die IG Metall fordert für die rund 72 000 Beschäftigten der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen sechs Prozent mehr Geld.

Ein Analyst betonte, dass die Branche derzeit an vielen Fronten mit Kostendruck zu kämpfen habe: Einerseits stiegen nach dem verheerenden Unfall in einer brasilianischen Mine des Vale-Konzerns am Weltmarkt die Eisenerzkosten, andererseits komme nun der Lohndruck hinzu. Als Hauptstreitpunkt gilt die Forderung der Gewerkschaft nach Einführung eines Urlaubsgelds von 1800 Euro, das auch in freie Tage umgewandelt werden kann./tih/he