Der Münchner Konzern bestätigte am Donnerstag "fortgeschrittene Verhandlungen" mit einem Konsortium aus der Messer Group mit dem US-Finanzinvestor CVC. Mit dem Verkauf wollen Linde und der US-Fusionspartner Praxair die Bedenken der Wettbewerbshüter gegen ihre geplante Mega-Fusion zum weltgrößten Hersteller von Industriegasen wie Sauerstoff und Helium ausräumen. Vor kurzem hatte Praxair bereits der japanischen Taiyo Nippon Sanso den Zuschlag für große Teile seines Europa-Geschäfts erteilt. Die Japaner zahlen dafür rund fünf Milliarden Euro.

Linde teilte mit, Messer könne den überwiegenden Teil des eigenen Gase-Geschäfts in Nordamerika übernehmen sowie Teile von Linde und Praxair in Südamerika. In den USA und Kanada ist der Fusionspartner Praxair stärker, in Europa Linde. Messer hatte früh Interesse an Linde-Teilen angemeldet. Zunächst hatte nach Informationen von Reuters in dem Verkaufsprozess jedoch der US-Finanzinvestor Carlyle die Nase vorn. Er hatte 2,8 Milliarden Euro geboten. Linde hatte den anderen Bietern jedoch Gelegenheit gegeben, ihre Offerten nachzubessern.

Für Linde und Praxair drängt die Zeit. Die Fusion muss bis zum 24. Oktober unter Dach und Fach sein. Bis dahin müssen auch die Verkäufe vollzogen sein. Die EU-Kommission hat ihr Votum für den 24. August angekündigt.