BREMEN (dpa-AFX) - Der Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB zahlt angesichts der Corona-Krise erstmals seit 2004 keine Dividende. Einen entsprechenden Beschluss für das Geschäftsjahr 2019 fasste die online abgehaltene Hauptversammlung des börsennotierten Unternehmens am Dienstag.

Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, sagte Vorstandschef Marco Fuchs. Allerdings sei dies in der derzeitigen Lage ein wichtiger Beitrag zur Liquiditätsstärkung. Noch im März hatte OHB 43 Cent Dividende je Aktie in Aussicht gestellt.

Insgesamt kam OHB laut Fuchs bislang gut durch die Krise, was vor allem am Geschäftsmodell mit langfristigen Projekten liege. "Im Grunde stehen wir nach 12 Monaten genau da, wo wir auch vor 12 Monaten standen", sagte Fuchs mit Blick die Kursentwicklung.

Das Unternehmen leitete aber coronabedingt Sparmaßnahmen ein. Alle Vorstände verzichteten auf Teile ihrer variablen Vergütung, und dieses Jahr wird es für die Mitarbeiter bei OHB SE und OHB System keine Gehaltserhöhung geben. Zugleich fallen bei OHB wegen der Corona-Pandemie monatlich mehr als 500 000 Euro an Reisekosten weg.

2019 war für OHB ein gutes Jahr. Die Erlöse stiegen um drei Prozent auf knapp über eine Milliarde Euro (2018: 977 Millionen). Der Gewinn nach Fremdanteilen stieg um 2 Prozent auf 25,5 Millionen Euro. OHB ist nach eigenen Angaben der drittgrößte europäische Raumfahrtkonzern hinter Airbus Defence and Space und Thales Alenia./hr/DP/jha