JERUSALEM (awp international) - Nach einem vielversprechenden Jahresstart hat der krisengeschüttelte israelische Arzneimittelhersteller Teva im zweiten Quartal wieder einen Verlust verbucht. Dabei schlugen vor allem Kosten für die Umstrukturierung und ein deutlich geringerer Umsatz als im Vorjahr zu Buche.

Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 241 Millionen US-Dollar, wie der weltgrösste Hersteller von Nachahmermedikamenten (Generika) am Donnerstag in Jerusalem mitteilte. Bei den Anlegern kam die Nachricht nicht gut an: Im vörbörslichen US-Handel brach der Aktienkurs zeitweise um 8 Prozent ein.

Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte der Konzern wegen hoher Abschreibungen auf sein miserabel laufendes Generika-Geschäft in den USA allerdings einen Verlust von mehr als 6 Milliarden Dollar eingefahren. Im Gesamtjahr hatte sich das Minus auf mehr als 16 Milliarden Dollar belaufen. Im ersten Quartal hatte Teva hingegen zwischenzeitlich mit schwarzen Zahlen geglänzt.

Konzernchef Kåre Schultz hat wegen der Probleme bereits den Rotstift angesetzt und Ende 2017 einen massiven Stellenabbau angekündigt. Weltweit sollen binnen zwei Jahren 14 000 Arbeitsplätze wegfallen. Wegen der Sparmassnahmen zeigt sich der Unternehmenslenker inzwischen aber zunehmend optimistisch. Am Donnerstag hob er zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Ziele für 2018 an, wobei er allerdings belastende Sondereffekte ausklammert.

Nach der neuen Prognose soll das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) in diesem Jahr bei 2,55 bis 2,80 Dollar landen. Zuvor hatte Schultz noch 2,40 bis 2,65 Dollar anvisiert. Allerdings hatte das bereinigte EPS selbst im Krisenjahr noch 4,01 Dollar betragen.

Der Umsatzeinbruch in den Vereinigten Staaten ging indes auch im zweiten Jahresviertel 2018 weiter. Insgesamt gingen die Konzernerlöse im Berichtszeitraum von 5,7 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 4,7 Milliarden zurück./tav/stw/jha/