NEW YORK (dpa-AFX) - Die Analysten der US-Bank JPMorgan geben vorerst nichts mehr auf die Ankündigung des Tesla Elon Musk, den Elektroautobauer zu einem hohen Preis von der Börse zu nehmen. Daher strichen Analyst Ryan Brinkman und seine Kollegen das Kursziel für die Tesla-Papiere in einer am Montag vorliegenden Studie von 308 auf 195 US-Dollar zusammen und bekräftigten ihre "Underweight"-Einstufung.

Nach der Ankündigung von Musk Anfang August, Tesla eventuell für 420 Dollar je Aktien von der Börse nehmen zu wollen und die Finanzierung gesichert zu haben, hätten sie dieses Szenario zunächst bei der Bewertung der Aktien berücksichtigt. "So überraschend die Entwicklung auch ist, und so sehr Details über die potenzielle Finanzierungsquelle fehlen, so kommen die Äußerungen doch vom Chef eines börsennotierten Konzerns und sollten entsprechend berücksichtigt werden", hatten die Analysten damals geschrieben.

Zunächst sei er davon ausgegangen worden, dass ein Deal zwischen Tesla und Saudi-Arabien bereits erreicht worden sei, schrieb Brinkmann. Allerdings sei später bekannt geworden, dass die Saudis nach Ankündigung von Musk, die Finanzierung sei gesichert, Tesla offenbar nach Details über einen möglichen Rückzug von der Börse gefragt hätten. Das lasse den Schluss zu, die Finanzierung sei noch lange nicht in trockenen Tüchern gewesen.

Daher bewertet Brinkman Tesla nun nur noch auf Basis der Fundamentaldaten, also der erwarteten Geschäftsentwicklung. Dabei stünden ein attraktives Produktportfolio und Vorsprung bei der Technik einem hohen Risiko bei der Umsetzung der Unternehmensziele gegenüber. Zudem seien in den Aktienkurs bereits sehr hohe Erwartungen eingepreist.

Die Aktien fielen am Montag um gut 4 Prozent auf 291,96 Dollar. Damit sieht Brinkman ein Kursrisiko von mehr als einem Drittel.

Gemäß der Einstufung "Underweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten schlechter als der jeweilige Sektor entwickeln wird./mis/la

Analysierendes Institut JPMorgan.