N26 habe von bestehenden Investoren weitere 170 Millionen Dollar eingesammelt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. N26 sei nun 3,5 Milliarden Dollar wert - 800 Millionen mehr als noch im Januar. Damit steigt N26 zu dem wertvollsten deutschen Start-up auf.

"Das zusätzliche Investment wird es uns ermöglichen, unsere globale Expansion zu beschleunigen", sagte N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal. Die seit 2015 aktive Bank zählt nach eigenen Angaben inzwischen 3,5 Millionen Kunden in 24 europäischen Ländern. Erst vergangene Woche startete N26 nach langer Verzögerung in den USA. Auch in Brasilien wollen die Berliner bald an den Start gehen. In den kommenden Jahren wolle man die Marke von 50 Millionen Kunden weltweit knacken, erklärte N26.

Das frische Geld kam von den selben Investoren, die sich auch an einer Finanzierungsrunde im Januar beteiligt hatten - darunter der Versicherungskonzern Allianz, der Singapurer Staatsfonds GIC, der chinesische Internet-Riese Tencent und der deutsch-amerikanische Investor Peter Thiel. Bislang habe N26 mehr als 670 Millionen Dollar von Investoren erhalten.

Kritiker werfen N26 vor, dass der Kundenservice und die Prozesse der Bank nicht mit dem schnellen Wachstum mitgehalten habe. Im Mai forderte die Finanzaufsicht Bafin Nachbesserung, nachdem die Behörde weitreichende Mängel bei den Vorkehrungen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung festgestellt hatte. Um mit dem Wachstum mitzuhalten, hat N26 nach eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten die Mitarbeiterzahl verdreifacht und beschäftigt inzwischen weltweit mehr als 1300 Menschen.