Der Titel des chinesischen Technologiekonzerns Baidu (WKN: A0F5DE / ISIN: US0567521085) fiel im Jahr 2018 um 32.3% gegenüber dem Vorjahr. Dabei meldete das Unternehmen über drei Quartale hinweg wachsenden Umsatz und auch das Schlussquartal könnte sehr wahrscheinlich ähnlich ausfallen. Übernimmt der Markt die positiven Signale im Börsenjahr 2019?

Operatives Geschäft wächst weiter

Der im Jahr 2000 gegründete Internetsuchmaschinenbetreiber wuchs innerhalb weniger Jahre zum Marktführer in China für internetbezogene Dienste heran. Mit einem Marktanteil von 75% in China ist Baidu nach Google weltweit die größte Internetsuchmaschine. Trotz der Dominanz hat das Kerngeschäft mit der Platzierung von Unternehmenswerbung dennoch weiterhin Wachstumspotenzial. Wie aus dem Schreiben zur Neujahresbegrüßung an die Belegschaft hervorging, scheint der Umsatz für 2018 die Marke von RMB 100 Mrd. übertroffen zu haben – 2017 waren es noch RMB 84.8 Mrd. Vor diesem Hintergrund erscheint die ungünstige Börsenrealität der vergangenen Monate unverständlich.

Handelsstreit und verschlechtertes konjunkturelles Umfeld

Eine wahrscheinliche Ursache für die enttäuschende Börsenperformance kann mit der relativ hohen Korrelation der Technologiebranche und dem konjunkturellen Umfeld begründet werden. Laut dem Statistikamt in Peking legte Chinas Bruttoinlandsprodukt 2018 um 6,6% zu. Im vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum sogar auf 6,4%, welcher damit der geringste Zuwachs nach Ausbruch der globalen Finanzkrise 2009 ist. Nachteilig in der Bewertung des Finanztitels durch den Aktienmarkt wirkte sich besonders der Handelsstreit mit der wichtigsten Exportnation USA aus. Demzufolge scheint eine Korrektur um die reale Entwicklung des ersten chinesischen Unternehmens, das in den Index NASDAQ-100 aufgenommen wurde, im Börsenjahr 2019 hinfällig.

Erfolgreiche Diversifikation sorgt für Zuversicht

Baidu ruhte sich nicht auf sein Internetgeschäft aus. Vielmehr investierte es seine Profite in zukünftige Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz und autonomes Fahren. Natürlich ist dabei die riesige Datenmenge des Tech-Konzerns für die Erforschung von künstlicher Intelligenz von großem Vorteil. Ein Beispiel für die starke Strategieausrichtung auf den neuen Multimilliarden schweren Markt ist die hohe Anzahl von ausgestellten Genehmigungen der chinesischen Behörden, um öffentliche Tests mit selbstfahrenden Fahrzeugen durchführen zu können: Von insgesamt bisher 101 erteilten Genehmigungen entfielen 51 allein auf das chinesische Gegenstück zu Google – Baidu…

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Bildquelle: Pressefoto NVIDIA