Bern (awp) - Temenos notieren am Mittwoch zum Börsenauftakt nach Zahlen deutlich im Minus. Das am Vorabend publizierte Q4-Ergebnis lag in etwa im Rahmen der Erwartungen wie auch die Zielvorgaben für 2019. Überraschend kommt derweil der Abgang von CEO David Arnott.

Kurz nach 9.35 Uhr notieren die Aktien des Bankensoftware-Herstellers 4,0 Prozent im Minus auf 133,40 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert dagegen 0,4 Prozent im Plus.

Insgesamt werden die Ergebnisse im Schlussquartal von Analysten positiv, wenn auch als unspektakulär aufgenommen. Man sei sich inzwischen an die makellose Leistung von Temenos gewöhnt, heisst es etwa im Kommentar von Barclays. Auch bei der Deutschen Bank ist von insgesamt soliden Resultaten die Rede, wenn auch ohne wirkliche Überraschungen gegenüber den Erwartungen.

Unvorbereitet getroffen hat aber wohl alle der Abgang von Unternehmenschef David Arnott. Gemäss Analysten war Arnott massgeblich am Erfolg der letzten Jahre beteiligt. Entsprechend werde der Abgang für Enttäuschungen sorgen, heisst es etwa bei Barclays. Arnott habe Temenos durch die Perioden des stärksten Wachstums in der Unternehmensgeschichte geführt und sei eine starker Kommunikator gewesen.

Begrüsst wird allerdings, dass mit dem bisherigen Finanzchef Max Chuard der Nachfolger bereits feststeht, während Panagiotis Spiliopoulos, Chefanalyst der Bank Vontobel, neuer CFO wird. So geht etwas die Credit Suisse davon aus, dass der Führungswechsel reibungslos vonstattengeht.

Die Zielvorgaben für 2019 bewegen sich in etwa im Rahmen der Erwartungen, wobei die geplante Umstellung bei der Rechnungslegung und die Integration von Avoka den Vergleich mit den Konsenserwartungen erschweren.

Die Bewertung der Aktien erachten zudem viele Analysten als ausgereizt. So geht man bei Barclays zwar auch künftig von einer starken Geschäftsentwicklung aus, sieht diese aber bereits im Kurs eingepreist. Auch bei der ZKB heisst es, die Aktie sei "eher hoch bewertet".

Auf der Gegenseite hält Goldman Sachs allerding an seiner Kaufempfehlung fest und sieht die Aktie historisch günstig bewertet, basierend auf den erwarteten Cash-Rückflüssen.

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