Zürich (awp) - Der Bankensoftware-Hersteller Temenos präsentiert am Dienstag, 16. April, nachbörslich die Ergebnisse zum ersten Quartal 2019. Insgesamt haben sechs Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2019E
(in Mio USD)          AWP-Konsens      Q1 2018   
Umsatz                   202,4          172,7*        
-Softwarelizenzen         75,7           62,4*        
-Unterhalt                85,5           76,3*        
-Services                 40,7           34,1*        
                
EBIT                      44,2           36,4**     
-Marge (in %)             22,1           21,2        
EPS (in USD)              0,45           0,40**    

*angepasst auf IFRS 15   
**non-IFRS     
      

FOKUS: Das erste Quartal ist üblicherweise das schwächste von Temenos mit einem Umsatzanteil von lediglich rund 20 Prozent. Deshalb taugt es nach Ansicht von Analysten auch nur beschränkt als Katalysator. Das Management von Temenos könnte sich ungeachtet dessen für die weitere Zukunft positiv äussern, da in der vergangenen Woche in Den Haag eine Veranstaltung für Kunden durchgeführt wurde. Diese sei die grösste Verkaufsveranstaltung von Temenos, hiess es am Markt.

Wegen der im vergangenen Jahr erfolgten Umstellung der Rechnungslegung und der Integration der im vergangenen Dezember übernommenen Avoka könnte der Vergleich der Ergebnisse mit den Konsenserwartungen erschwert sein.

Per Saldo gehen die Analysten aber davon aus, dass das Unternehmen unabhängig davon die Umsätze auf allen Ebenen gesteigert haben dürfte. Mit Spannung werden dabei Aussagen zur Integration von Avoka oder zum Geschäftsverlauf in Nordamerika erwartet.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2019 hatte das Unternehmen im vergangenen Februar ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen im Bereich von 16 bis 19 Prozent in Aussicht gestellt. Dies entspräche einem Umsatz von rund 975 Millionen bis 1 Milliarde Dollar. Dabei wurde für die Lizenzeinnahmen ein Wachstum um 17,5 bis 22,5 Prozent veranschlagt. Der EBIT soll zwischen 310 und 315 Millionen zu liegen kommen.

PRO MEMORIA: Im Februar standen weniger die Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 im Fokus als vielmehr der unerwartete Abgang des langjährigen CEO David Arnott. Er hatte das Unternehmen bereits per Ende Februar verlassen, um sich mehr der Familie zu widmen.

Sein Nachfolger wurde per Anfang März der damalige Finanzchef Max Chuard, die Funktion des Finanzchefs wurde vom langjährigen Chefanalysten der Bank Vontobel, Panagiotis Spiliopoulos, übernommen.

Nach der Auswechslung des CEO wurde die Neubestellung der Führungsspitze fortgesetzt. Mittlerweile ist Jean-Michel Hilsenkopf zum operativen Chef (COO) ernannt und Alexa Guenoun zur "Chief Client Officer".

Im Dezember hatte Temenos die Übernahme des US-Unternehmens Avoka für 245 Millionen US-Dollar angekündigt und auch bereits abgeschlossen. Die Avoka-Plattform soll in das "Front Office"-Produkt von Temenos integriert werden, um den Kunden eine umfassende Komplettlösung für das digitale Bankgeschäft zu bieten.

Avoka hat bisher rund 85 Kunden, die grösstenteils über ein sogenanntes "Software as a Service"-Modell (SaaS) bedient werden. Das bedeutet, dass die Software und die IT-Infrastruktur von einem externen IT-Dienstleister - in diesem Fall Avoka - betrieben und von den Kunden als Dienstleistung genutzt werden.

Im Februar wurde zudem mit der Übernahme der indischen "hTrunk" mit 30 Mitarbeitern eine kleinere Akquisition angekündigt.

AKTIENKURS: Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund ein Drittel an Wert zugelegt, notiert aber noch immer klar unter dem Höchststand vom vergangenen Sommer.

Homepage: www.temenos.com

ab/cf