MAILAND (dpa-AFX) - Großaktionär Vivendi hat im Machtkampf um Telecom Italia seine Forderung nach einem Umbau des Verwaltungsrates zurückgezogen. Der französische Medienkonzern verzichtet nun auf seinen Antrag, fünf der Mitglieder des Kontrollgremiums des italienischen Telekomkonzerns abzulösen, wie ein Vivendi-Vertreter auf der Hauptversammlung von Telecom Italia in der Nähe von Mailand sagte. Zehn der 15 Mitglieder des Verwaltungsrats sind vom US-Hedgefonds Elliott entsandt, darunter der Vorsitzende Fulvio Conti. Fünf Mitglieder gehören der Fraktion von Vivendi an. Die Aktie zog in Mailand um gut 3 Prozent an, nachdem Vivendi seinen Antrag zurückzog.

Seit längerem tobt bei den Italienern ein Machtkampf zwischen Vivendi-Verwaltungsratschef Vincent Bollore und Elliott-Chef Paul Singer. Vivendi ist mit 24 Prozent größter Aktionär, die Mehrheit im Verwaltungsrat hatte sich aber Elliott unter den Nagel gerissen. Der Hedgefonds besitzt gut 9 Prozent der Anteile. Die beiden großen Aktionäre sind unterschiedlicher Auffassung, wie es bei dem Konzern weitergehen soll. Singer treibt eine stärkere Aufspaltung voran als die Franzosen./men/nas/jha/