Während Wirecard so etwas wie die Aktie des Sommers 2018 in positiver Hinsicht war, gehörte dem drittgrößten deutschen Kabelanbieter Tele Columbus (WKN: TCAG17 / ISIN: DE000TCAG172) diese Ehre in negativer Hinsicht. Es sieht auch nicht danach aus, dass der Rest des Jahres wesentlich ruhiger werden sollte.

Als Highlight kann vor allem die Verschiebung des Halbjahresberichts gesehen werden. Dieser sollte ursprünglich am 14. August veröffentlicht werden. Die Integration der übernommenen Kabelnetzbetreiber Primacom und Pepcom läuft nicht ganz so glatt, daher die Verzögerung. Als einige Eckdaten genannt wurden, war es jedoch nicht viel besser.

Mit den Umsatz- und EBITDA-Rückgängen im ersten Halbjahr 2018 hätten Anleger viellicht noch leben können, die Aussichten sind jedoch alles andere als rosig. Neben der Finalisierung des Integrationsprojekts, wie es von Unternehmensseite heißt, treiben im Oktober startende Marketingaktivitäten die Kosten zusätzlich nach oben.

Bereits Mitte August hatten sich einige große Investoren von ihren Tele-Columbus-Anteilen getrennt und den Kursverfall des SDAX-Wertes damit weiter beschleunigt. Allerdings gibt es auch Marktteilnehmer, die in dem jüngsten Kurssturz auch eine Einstiegsgelegenheit sehen. Nicht umsonst bleibt man bei den Analysten bei Equinet bei der „Buy“-Einschätzung für die Tele-Columbus-Aktie, während das Kursziel deutlich von 9,70 auf 4,80 Euro nach unten gefahren wurde.

FAZIT. Kurzfristig scheint sich die Tele-Columbus-Aktie endlich stabilisiert zu haben. Am Donnerstag erfolgte sogar ein satter Kurssprung. Trotzdem ist der Wert erst einmal nichts für Anleger, die zunächst den Sicherheitsaspekt im Blick haben. Wer jedoch Lust zu zocken hat, wird angesichts der deutlichen Kursausschläge seine Freude haben. Zumal man trotz anders lautender Beteuerungen des Managements auch die Übernahmespekulationen im Hinterkopf behalten sollte.

 

Bildquelle: Tele Columbus