Tamedia-Abstimmungsumfrage: Weiterhin sagt eine Mehrheit Nein zur SBI

Die Selbstbestimmungsinitiative (SBI) der SVP hat weiterhin einen schweren Stand: 53 Prozent der Stimmberechtigten lehnen sie derzeit ab, 44 Prozent wollen Ja stimmen. Während sich bei der gesetzlichen Grundlage zur Überwachung von Versicherten ein Ja abzeichnet, ist das Rennen um die Hornkuh-Initiative offen.

Zürich, 31. Oktober 2018 - Die Schweizer Mediengruppe Tamedia hat auf ihren Newsportalen die zweite Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom 25. November 2018 durchgeführt. 13'630 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 25. und 26. Oktober 2018 online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,4 Prozentpunkten.

Nur SVP-Wähler mehrheitlich für die SBI

Im Kampf um die «fremden Richter» scheinen sich die Kampagnen von Gegnern und Befürwortern zu neutralisieren: Rund vier Wochen vor der Abstimmung sagen 44 Prozent Ja zur Vorlage, 53 Prozent lehnen sie ab. 3 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Das Meinungsbild hat sich im Vergleich zur ersten Befragung von Anfang Oktober nicht signifikant verändert.


Die Konfliktlinie verläuft zwischen der SVP und dem Rest: 87 Prozent der SVP-Anhänger wollen das Verhältnis von Bundesverfassung und Völkerrecht mithilfe der Selbstbestimmungsinitiative regeln. Dagegen lehnen die Wähler der übrigen grösseren Parteien das Volksbegehren mehrheitlich ab. Am grössten ist die Zustimmung noch bei den FDP-Wählern (37 Prozent Ja). Am geringsten ist die Unterstützung bei der SP-Wählerschaft (12 Prozent Ja).

Für die Initiative spricht für eine Mehrheit der Befürworter in erster Linie das Argument, dass die Umsetzung von Volksentscheiden zentral für das Funktionieren unserer Demokratie sei. Viele Gegner der Initiative befürchten derweil, dass unter Umständen Verträge gekündigt werden müssen, die im Interesse der Schweiz seien.

Enges Rennen bei der Hornkuh-Initiative

Spannung verspricht die Ausgangslage bei der Hornkuh-Initiative: Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent befürwortet derzeit Bundesbeiträge für Kühe und Ziegen mit Hörnern. 42 Prozent lehnen dies ab, während 7 Prozent keine Angaben zu ihren Stimmabsichten machten.


Das wichtigste Argument für die Initiative ist aus Sicht der Befürworter, dass das Enthornen von Kälbern und Ziegen Tierquälerei sei. Als Argument gegen die Initiative wurde häufig genannt, dass Subventionen für diesen Zweck unnötig seien.
Weiter zeigt die Umfrage, dass die Hornkuh-Initiative bei Frauen auf etwas mehr Zuspruch stösst als bei Männern. Auch sind die 18- bis 34-Jährigen klar skeptischer als die Senioren. Mehrheitlich dafür sind neben den Wählern von SP und Grünen auch die SVP-Wähler. 54 Prozent der letzteren wollen ein Ja auf den Stimmzettel schreiben.


Sozialdetektiv-Gesetz auf Kurs

Deutlich in Front liegen schliesslich die Befürworter des Gesetzes zur Überwachung von Versicherten: 68 Prozent befürworten die Vorlage, nur 30 Prozent lehnen sie ab. Zwei Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Im Vergleich zur ersten Befragung konnte keines der Lager signifikant zulegen.


Eine klare Mehrheit der Anhänger der bürgerlichen Parteien spricht sich dafür aus, dass Sozialversicherungen wie die Invalidenversicherung bald wieder verdeckte Observationen durchführen dürfen. Eher skeptisch bleiben die Wähler von Grünen und SP: 58 beziehungsweise 60 Prozent lehnen die Vorlage ab.


Umfassende Tamedia-Abstimmungsumfragen

Die Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit der LeeWas GmbH der Politikwissenschaftler Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen durchgeführt. Sie gewichten die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.


Beteiligte Tamedia-Medien

Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;

Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève und Le Matin/Le Matin Dimanche;

Tessin: 20 minuti


Medienmitteilung (PDF)



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