Takeda Pharmaceutical Company Limited (TSE: 4502) gab heute bekannt, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) in einer befürwortenden Stellungnahme die vollständige Zulassung von ALUNBRIG® (Brigatinib) als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patienten mit ALK (Anaplastische-Lymphom-Kinase)-positivem, fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), die zuvor mit Crizotinib behandelt wurden, empfohlen hat. ALUNBRIG ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI), der die ALK-Mutation bei NSCLC als Angriffspunkt hat und inhibiert. Weltweit findet sich die ALK-Mutation bei rund drei bis fünf Prozent der NSCLC-Patienten. Wenn die Europäische Kommission sich der Auffassung des CHMP anschließt und ALUNBRIG zulässt, wird das Arzneimittel der einzige ALK-Inhibitor sein, der in der Europäischen Union in einer Dosierung von einer Tablette täglich, die mit oder ohne Mahlzeit eingenommen werden kann, erhältlich ist.

Die randomisierte, globale Phase-2-Studie ALTA prüfte die Wirksamkeit und Sicherheit von ALUNBRIG bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem ALK-positivem NSCLC, die Krankheitsprogression unter Crizotinib-Therapie zeigten. Die Patienten erhielten randomisiert eines von zwei ALUNBRIG-Schemata: 90 mg ALUNBRIG einmal täglich (n = 112) oder 180 mg einmal täglich nach einer siebentägigen Einführungsphase mit 90 mg einmal täglich (n = 110).

„ALK-positiver NSCLC ist eine schwere und lebensbedrohliche Erkrankung, die weltweit jedes Jahr bei etwa 40.000 Menschen diagnostiziert wird. Bei vielen dieser Patienten schreitet die Krankheit unter der Erstlinientherapie fort oder sie sprechen nicht länger auf diese an“, so Stefania Vallone, President, Lung Cancer Europe. „Für Menschen in Europa, die an ALK-positivem NSCLC leiden, besteht ein bedeutender ungedeckter Bedarf an neuen und wirksamen Behandlungsoptionen.”

„In den letzten 10 Jahren wurde für ALK-Inhibitoren in diesem Therapiebereich ein enormes Wachstum verzeichnet. Dennoch ist die Verfügbarkeit einer weiteren gezielten Behandlungsoption bei ALK-positivem NSCLC mit Spannung erwartet worden“, so Enriqueta Felip, M.D., PhD, Leiterin des Bereichs Thorax-Onkologie der Onkologie-Abteilung des Vall d’Hebron-Universitätsklinikums in Barcelona. „Mit einem medianen progressionsfreien Überleben von 16,7 Monaten und einem Gesamtüberleben von 34,1 Monaten kann ALUNBRIG beeindruckende Ergebnisse vorweisen, die für einen neuen Schritt vorwärts bei der Therapie des ALK-positiven NSCLC in diesem Umfeld stehen.”

„Die ALTA-Studie hat ALUNBRIG zu einer möglichen Option für die Zweitlinientherapie bei ALK-positivem NSCLC gemacht, indem sie eine bedeutsame Wirksamkeit bei einem überschaubaren Sicherheitsprofil nachweisen konnte“, so Jesús Gómez-Navarro, M.D., Vice President, Head of Oncology Clinical Research and Development, Takeda. „Mit einem medianen progressionsfreien Überleben von 16,7 Monaten, das längste, das je für einen ALK-Inhibitor in diesem Umfeld berichtet wurde, bietet ALUNBRIG ein großes Potenzial für Patienten, die Krankheitsprogression unter Crizotinib-Therapie zeigten. Die heute erhaltene positive Stellungnahme bringt uns unserem letztlichen Ziel, das Behandlungsparadigma für eine beträchtliche Zahl von in Europa lebenden, mit Crizotinib vorbehandelten Patienten mit ALK-positivem NSCLC voranzubringen, einen Schritt näher. Wir freuen uns auf die Prüfung der positiven Stellungnahme des CHMP durch die Europäische Kommission und im Falle der Zulassung auf die Einführung von ALUNBRIG, das dann für Patienten und Ärzte in der Europäischen Union verfügbar sein wird.”

Im Rahmen dieser Einreichung begutachtete das CHMP auch Daten der ersten Zwischenanalyse der Phase-3-Studie ALTA-1L, die ihren primären Endpunkt erreichte, als unterstützende Evidenz. In der Studie ALTA-1L führte die Behandlung mit ALUNBRIG zu einer statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Verbesserung des PFS im Vergleich zu Crizotinib. Die Beurteilung erfolgte durch ein verblindetes unabhängiges Gutachterkomitee (Independent Review Committee, IRC). Dabei stimmte das Sicherheitsprofil von ALUNBRIG grundsätzlich mit dem vorangegangener Studien und den genehmigten Fachinformationen in den USA und Kanada überein.

Die befürwortende Stellungnahme des CHMP zu ALUNBRIG wird jetzt von der Europäischen Kommission (EC) geprüft. Die EC ist befugt, Arzneimittel zur Anwendung in den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sowie in Norwegen, Liechtenstein und Island zuzulassen.

Über die ALTA-Studie

Die Phase-2-Studie ALTA (ALK in Lung Cancer Trial of AP26113) zu ALUNBRIG bei Erwachsenen ist eine globale, laufende, zweiarmige, offene Multicenter-Studie, in die 222 Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem ALK-positivem NSCLC, deren Krankheit unter Crizotinib-Therapie fortgeschritten war, aufgenommen wurden. Die Patienten erhielten entweder 90 mg ALUNBRIG einmal täglich (n = 112) oder 180 mg einmal täglich nach einer siebentägigen Einführungsphase mit 90 mg einmal täglich (n = 110). Der primäre Endpunkt der Studie war die vom Prüfarzt beurteilte bestätigte objektive Ansprechrate (ORR) gemäß RECIST v1.1. Zu den wichtigen weiteren Endpunkten gehörten die IRC (Independent Review Committee)-beurteilte ORR, die Dauer des Ansprechens (DOR), das progressionsfreie Überleben (PFS), die intrakranielle ORR, die intrakranielle DOR sowie die Sicherheit und Verträglichkeit.

Die Ergebnisse der ALTA-Studie zeigten, dass von den Patienten, die mit einem 180-mg-Dosierungsschema behandelt wurden, 56 Prozent eine ORR gemäß Prüfarztbeurteilung und ebenfalls 56 Prozent gemäß IRC-Beurteilung erreichten. Die mediane DOR betrug 13,8 Monate gemäß Prüfarztbeurteilung und 15,7 Monate gemäß IRC-Beurteilung. Das mediane PFS betrug 15,6 Monate gemäß Prüfarztbeurteilung und 16,7 Monate gemäß IRC-Beurteilung. Außerdem erreichten 67 Prozent der Patienten mit nachweisbaren Hirnmetastasen bei Studienbeginn (n=18) eine intrakranielle ORR gemäß IRC-Beurteilung; die mediane Dauer des intrakraniellen Ansprechens betrug 16,6 Monate gemäß IRC-Beurteilung. Das mediane Gesamtüberleben belief sich auf 34,1 Monate gemäß Prüfarztbeurteilung.

Die häufigsten Nebenwirkungen (≥ 25 %) bei Patienten, die ALUNBRIG nach dem 180-mg-Dosierungsschema erhielten, waren erhöhte Aspartat-Aminotransferase (AST), Hyperglykämie, Hyperinsulinämie, Anämie, erhöhte Creatinphosphokinase (CPK), Übelkeit, erhöhte Lipase, verringerte Lymphozytenzahl, erhöhte Alanin-Aminotransferase (ALT), Durchfall, erhöhte Amylase, Müdigkeit, Husten, Kopfschmerzen, erhöhte alkalische Phosphatase, Hypophosphatämie, erhöhte pathologische aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT), Hautausschlag, Erbrechen, Atemnot, Hypertonie, verringerte Anzahl an Blutkörperchen, Myalgie und periphere Neuropathie.

Über die ALTA-1L-Studie

Bei der Phase-3-Studie ALTA-1L (ALK in Lung Cancer Trial of BrigAtinib in 1st Line) zu ALUNBRIG bei Erwachsenen handelt es sich um eine weltweit durchgeführte, laufende, randomisierte, offene, vergleichende Multicenterstudie, in die 275 Patienten mit ALK-positivem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC aufgenommen wurden, die nicht mit einem ALK-Inhibitor vorbehandelt waren. Die Patienten erhielten entweder einmal täglich 180 mg ALUNBRIG nach einer siebentägigen Einführungsphase mit einmal täglich 90 mg oder zweimal täglich 250 mg Crizotinib. Der primäre Endpunkt war das von einem unabhängigen Gutachterkomitee (Independent Review Committee, IRC) beurteilte progressionsfreie Überleben (PFS). Zu den sekundären Endpunkten gehörten die objektive Ansprechrate (objective response rate, ORR) gemäß RECIST v1.1, die intrakranielle ORR, das intrakranielle PFS, das Gesamtüberleben (overall survival, OS) sowie die Sicherheit und Verträglichkeit. Um den Nachweis einer mindestens sechsmonatigen PFS-Verbesserung gegenüber Crizotinib erbringen zu können, sind insgesamt etwa 198 PFS-Ereignisse für die endgültige Analyse des primären Endpunkts geplant. Das Studiendesign sieht die Durchführung von zwei vorgegebenen Zwischenanalysen zum primären Endpunkt vor – eine bei ca. 50 Prozent der geplanten PFS-Ereignisse und eine bei ca. 75 Prozent der geplanten PFS-Ereignisse.

Über ALK-positiven NSCLC

Der nicht-kleinzellige Lungenkrebs (NSCLC) ist die häufigste Form des Lungenkrebses. Auf ihn entfallen etwa 85 Prozent der geschätzten 1,8 Millionen neuen Fälle von Lungenkrebs, die laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr weltweit diagnostiziert werden. Genetische Untersuchungen ergaben Hinweise darauf, dass bei einer Untergruppe von NSCLC-Patienten chromosomale Rearrangements mit Auswirkung auf die anaplastische Lymphomkinase (ALK) eine wichtige Rolle spielen. Etwa drei bis fünf Prozent der Patienten mit metastasiertem NSCLC weisen ein Rearrangement im ALK-Gen auf.

Takeda sieht es als seine Aufgabe an, die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen zum NSCLC fortzusetzen, um die Lebensqualität der weltweit etwa 40.000 Patienten, bei denen jedes Jahr diese schwere und seltene Form des Lungenkrebses diagnostiziert wird, zu verbessern.

Über ALUNBRIG® (Brigatinib)

ALUNBRIG ist ein zielgerichtetes Krebstherapeutikum, das von ARIAD Pharmaceuticals, Inc. entwickelt und im Februar 2017 von Takeda erworben wurde. ALUNBRIG hat im April 2017 die beschleunigte Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Behandlung von ALK-positiven NSCLC-Patienten, die Krankheitsprogression unter Crizotinib-Therapie oder Crizotinib-Unverträglichkeit zeigten, erhalten. Die Zulassung für diese Indikation erfolgte im Rahmen eines beschleunigten Zulassungsverfahrens aufgrund der Tumoransprechrate und der Dauer des Ansprechens. Eine dauerhafte Zulassung für diese Indikation kann von der Überprüfung und Beschreibung des klinischen Nutzens in einer bestätigenden Studie abhängen. Im Juli 2018 erteilte Health Canada ALUNBRIG die Zulassung zur Behandlung erwachsener Patienten mit ALK-positivem metastasiertem NSCLC, bei denen eine Unverträglichkeit gegenüber einem ALK-Inhibitor (Crizotinib) bestand. Die Zulassungen für ALUNBRIG durch die FDA und Health Canada waren in erster Linie aufgrund der Ergebnisse der pivotalen Phase-2-Studie ALTA („ALK in Lung Cancer Trial of AP26113“) zu Brigatinib bei Erwachsenen erteilt worden.

ALUNBRIG erhielt von der FDA den Status einer bahnbrechenden Therapie (Breakthrough Therapy) bei der Behandlung von Patienten mit ALK-positivem NSCLC, deren Tumore gegen Crizotinib resistent sind. Weiterhin räumte die FDA dem Medikament den Orphan-Drug-Status bei der Behandlung von ALK-positivem NSCLC sowie ROS1-positivem und EGFR-positivem NSCLC ein.

Das klinische Entwicklungsprogramm zu Brigatinib unterstreicht erneut das anhaltende Streben von Takeda, innovative Therapien für Menschen mit ALK-positivem NSCLC in aller Welt und die Gesundheitsfachkräfte, die sie behandeln, zu entwickeln. Zu dem vollständigen Studienprogramm gehören die folgenden klinischen Prüfungen:

  • Phase-1/2-Studie zur Prüfung der Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und vorläufigen Antitumorwirkung von ALUNBRIG
  • Pivotale Phase-2-Studie ALTA zur Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von ALUNBRIG für zwei Dosierungsschemata bei Patienten mit ALK-positivem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC, die Krankheitsprogression unter Crizotinib-Therapie zeigten
  • Phase-3-ALTA-1L, eine globale randomisierte Studie zur Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von ALUNBRIG im Vergleich zu Crizotinib bei Patienten mit ALK-positivem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC ohne Vorbehandlung mit einem ALK-Inhibitor
  • Einarmige Phase 2-Multicenterstudie an japanischen Patienten mit ALK-positivem NSCLC mit Schwerpunkt auf Patienten, die Krankheitsprogression unter Alectinib-Therapie zeigten
  • Globale einarmige Phase-2-Studie zur Prüfung von ALUNBRIG bei Patienten mit fortgeschrittenem ALK-positivem NSCLC, die Krankheitsprogression unter Alectinib- oder Ceritinib-Therapie zeigten
  • Globale randomisierte Phase-3-Studie zur Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von ALUNBRIG im Vergleich zu Alectinib bei Patienten mit ALK-positivem NSCLC, die Krankheitsprogression unter Crizotinib-Therapie zeigten

Zusätzliche Informationen über die klinischen Studien zu Brigatinib finden Sie unter www.clinicaltrials.gov.

WICHTIGE SICHERHEITSHINWEISE (USA)

WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN

Interstitielle Lungenerkrankung (ILD)/Pneumonitis: Schwere, lebensbedrohliche und tödliche Lungennebenwirkungen im Sinne einer interstitiellen Lungenerkrankung (ILD)/Pneumonitis sind unter der Einnahme von ALUNBRIG aufgetreten. In der Studie ALTA (ALTA) trat eine ILD/Pneumonitis bei 3,7 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe (90 mg einmal täglich) und 9,1 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe (180 mg einmal täglich mit einer 7-tägigen Einführungsphase mit 90 mg einmal täglich) auf. Die Nebenwirkungen im Sinne einer möglichen ILD/Pneumonitis traten früh (innerhalb von 9 Tagen nach Einleitung der Behandlung mit ALUNBRIG; medianer Beginn: 2 Tage) bei 6,4 Prozent der Patienten auf, wobei Nebenwirkungen 3. und 4. Grades bei 2,7 Prozent beobachtet wurden. Patienten sind hinsichtlich des Neuauftretens oder der Verschlechterung von Atembeschwerden (z. B. Atemnot, Husten etc.) zu überwachen, insbesondere während der ersten Woche nach Einleitung der Behandlung mit ALUNBRIG. Die Behandlung mit ALUNBRIG ist bei allen Patienten mit neu aufgetretenen oder sich verschlechternden Atembeschwerden auszusetzen und eine Abklärung hinsichtlich ILD/Pneumonitis oder anderer Ursachen der Atembeschwerden (z. B. Lungenembolie, Tumorprogression und infektiöse Pneumonie) muss umgehend erfolgen. Bei ILD/Pneumonitis 1. oder 2. Grades entweder die Behandlung mit ALUNBRIG mit reduzierter Dosis nach Erholung bis zum Ausgangszustand wiederaufnehmen oder ALUNBRIG dauerhaft absetzen. Bei ILD/Pneumonitis 3. oder 4. Grades oder Rezidiv der ILD/Pneumonitis 1. oder 2. Grades ist ALUNBRIG dauerhaft abzusetzen.

Arterielle Hypertonie: In der ALTA-Studie wurde über Hypertonie bei 11 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe, die ALUNBRIG erhielten, und 21 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe berichtet. Hypertonie 3. Grades trat insgesamt bei 5,9 Prozent der Patienten auf. Vor Beginn der Behandlung mit ALUNBRIG ist eine Kontrolle des Blutdrucks erforderlich. Während der Behandlung mit ALUNBRIG ist der Blutdruck nach zwei Wochen und danach mindestens einmal im Monat zu überwachen. Beim Auftreten einer Hypertonie 3. Grades trotz optimaler antihypertensiver Therapie ist die Behandlung mit ALUNBRIG auszusetzen. Bei Normalisierung des Blutdrucks oder Verbesserung auf Schweregrad 1 ist die Behandlung mit ALUNBRIG mit einer geringeren Dosis wieder aufzunehmen. Bei Hypertonie 4. Grades oder Wiederauftreten einer Hypertonie 3. Grades ist das dauerhafte Absetzen der Behandlung mit ALUNBRIG zu erwägen. Bei Verabreichung von ALUNBRIG in Kombination mit Antihypertensiva, die eine Bradykardie verursachen, ist Vorsicht angezeigt.

Bradykardie: Bei der Verabreichung von ALUNBRIG kann eine Bradykardie auftreten. In der ALTA-Studie fanden sich Herzfrequenzen von weniger als 50 Schlägen pro Minute bei 5,7 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe und 7,6 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe. Eine Bradykardie 2. Grades trat bei 1 (0,9 %) Patienten in der 90-mg-Gruppe auf. Während der Behandlung mit ALUNBRIG sind die Herzfrequenz und der Blutdruck zu überwachen. Lässt sich die gleichzeitige Behandlung mit einem Medikament, das bekanntermaßen eine Bradykardie verursachen kann, nicht vermeiden, sind die Patienten engmaschiger zu überwachen. Bei symptomatischer Bradykardie ist die Behandlung mit ALUNBRIG auszusetzen und die Begleitmedikation auf Wirkstoffe zu überprüfen, die bekanntermaßen eine Bradykardie verursachen können. Wenn eine Begleitmedikation, die bekanntermaßen eine Bradykardie verursachen kann, erkannt und abgesetzt oder in der Dosierung angepasst wurde, ist die Behandlung mit ALUNBRIG nach Abklingen der symptomatischen Bradykardie in derselben Dosierung wieder aufzunehmen; andernfalls ist die ALUNBRIG-Dosis nach Abklingen der symptomatischen Bradykardie zu reduzieren. Bei lebensbedrohlicher Bradykardie ist ALUNBRIG abzusetzen, wenn keine mitverantwortliche Begleitmedikation gefunden wird.

Sehstörungen: In der ALTA-Studie wurden Nebenwirkungen berichtet, die zu Sehstörungen, darunter Verschwommensehen, Doppeltsehen und herabgesetzte Sehschärfe führen, dies bei 7,3 Prozent der mit ALUNBRIG behandelten Patienten in der 90-mg-Gruppe und bei 10 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe. Ein Makulaödem 3. Grades und Katarakt traten bei jeweils einem Patient in der 90→180-mg-Gruppe auf. Patienten sind darauf hinzuweisen, Sehbeschwerden zu berichten. Bei Auftreten neuer oder Verschlechterung bestehender Sehbeschwerden 2. oder höheren Grades ist die Behandlung mit ALUNBRIG auszusetzen und ein augenärztliches Konsil einzuholen. Bei Abklingen von Sehbeschwerden 2. oder 3. Grades auf Grad 1 oder Ausgangswert ist die Behandlung mit ALUNBRIG in einer geringeren Dosis wieder aufzunehmen. Bei Auftreten von Sehstörungen 4. Grades ist die Behandlung mit ALUNBRIG abzubrechen.

Creatinphosphokinase (CPK)-Erhöhung: In der ALTA-Studie trat bei 27 Prozent der Patienten mit ALUNBRIG-Behandlung in der 90-mg-Gruppe und 48 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe eine Erhöhung der Creatinphosphokinase (CPK) auf. Die Inzidenz einer CPK-Erhöhung 3. oder 4. Grades betrug 2,8 Prozent in der 90-mg-Gruppe und 12 Prozent in der 90→180-mg-Gruppe. Eine Dosisreduktion wegen CPK-Erhöhung erfolgte bei 1,8 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe und bei 4,5 Prozent in der 90→180-mg-Gruppe. Patienten sind darauf hinzuweisen, unerklärliche Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder -schwäche zu berichten. Während der ALUNBRIG-Behandlung ist der CPK-Spiegel zu überwachen. Die Behandlung mit ALUNBRIG ist bei CPK-Erhöhungen 3. oder 4. Grades auszusetzen. Bei Normalisierung oder Absinken auf Grad 1 oder Ausgangswert ist die Behandlung mit ALUNBRIG mit derselben oder einer reduzierten Dosis wieder aufzunehmen.

Erhöhung der Pankreasenzyme: In der ALTA-Studie fand sich eine Amylase-Erhöhung bei 27 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe und 39 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe. Lipase-Erhöhungen traten bei 21 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe und 45 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe auf. Amylase-Erhöhungen 3. oder 4. Grades fanden sich bei 3,7 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe und bei 2,7 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe. Lipase-Erhöhungen 3. oder 4. Grades traten bei 4,6 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe und bei 5,5 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe auf. Während der Behandlung mit ALUNBRIG sind die Lipase- und Amylase-Werte zu überwachen. Die Behandlung mit ALUNBRIG ist bei Pankreasenzymerhöhung 3. oder 4. Grades auszusetzen. Bei Normalisierung oder Absinken auf Grad 1 oder Ausgangswert ist die Behandlung mit ALUNBRIG mit derselben oder einer reduzierten Dosis wieder aufzunehmen.

Hyperglykämie: In der ALTA-Studie wurden bei 43 Prozent der Patienten, die ALUNBRIG erhielten, das Neuauftreten oder die Verschlechterung einer Hyperglykämie beobachtet. Eine Hyperglykämie 3. Grades, bestimmt durch Laboruntersuchung des Nüchtern-Blutzuckerwertes im Serum, trat bei 3,7 Prozent der Patienten auf. Bei zwei von 20 (10 %) Patienten mit Diabetes oder Glukoseintoleranz bei Studienbeginn musste eine Insulinbehandlung unter der ALUNBRIG-Behandlung eingeleitet werden. Vor Beginn der ALUNBRIG-Behandlung ist der Nüchtern-Blutzuckerwert im Serum zu bestimmen und danach in regelmäßigen Abständen zu überwachen. Bei Bedarf ist eine Behandlung mit blutzuckersenkenden Medikamenten einzuleiten oder zu optimieren. Wenn trotz optimaler Therapie eine ausreichende Kontrolle von Hyperglykämien nicht erreicht werden kann, ist die ALUNBRIG-Behandlung auszusetzen bis eine ausreichende Kontrolle von Hyperglykämien erreicht ist. Eine Reduktion der ALUNBRIG-Dosis oder ein dauerhaftes Absetzen von ALUNBRIG ist zu erwägen.

Embryofetale Toxizität: Der Wirkmechanismus und Beobachtungen bei Tieren sprechen dafür, dass ALUNBRIG bei Anwendung in der Schwangerschaft Schädigungen des Ungeborenen auslösen kann. Es liegen keine klinischen Daten zur Anwendung von ALUNBRIG in der Schwangerschaft vor. Schwangere sind auf das potenzielle Risiko für das Ungeborene hinzuweisen. Gebärfähigen Frauen ist anzuraten, während der Behandlung mit ALUNBRIG eine wirksame nicht-hormonelle Verhütungsmethode zu verwenden und diese für mindestens vier Monate nach Gabe der letzten Dosis beizubehalten. Männern mit Frauen im gebärfähigen Alter als Partnerin ist anzuraten, während der Behandlung mit ALUNBRIG und mindestens drei Monate nach der letzten ALUNBRIG-Dosis wirksame Methoden zur Schwangerschaftsverhütung anzuwenden.

NEBENWIRKUNGEN

Schwere Nebenwirkungen traten bei 38 Prozent der Patienten in der 90-mg-Gruppe und 40 Prozent der Patienten in der 90→180-mg-Gruppe auf. Die häufigsten schweren Nebenwirkungen waren Pneumonie (5,5 % gesamt, 3,7 % in der 90-mg-Gruppe und 7,3 % in der 90→180-mg-Gruppe) und ILD/Pneumonitis (4,6 % gesamt, 1,8 % in der 90-mg-Gruppe und 7,3 % in der 90→180-mg-Gruppe). Tödliche Nebenwirkungen traten bei 3,7 Prozent der Patienten auf und umfassten Pneumonie (zwei Patienten), plötzlicher Tod, Atemnot, respiratorische Insuffizienz, Lungenembolie, bakterielle Meningitis und Urosepsis (jeweils ein Patient).

Die häufigsten Nebenwirkungen (≥ 25 %) in der 90-mg-Gruppe waren Übelkeit (33 %), Müdigkeit (29 %), Kopfschmerzen (28 %) und Atemnot (27 %) und in der 90→180-mg-Gruppe Übelkeit (40 %), Durchfall (38 %), Müdigkeit (36 %), Husten (34 %) und Kopfschmerzen (27 %).

WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN

CYP3A-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von ALUNBRIG mit starken CYP3A-Inhibitoren ist zu vermeiden. Auf Grapefruit oder Grapefruitsaft ist zu verzichten, da diese zu einem Anstieg des Brigatinib-Plasmaspiegels führen können. Wenn die gleichzeitige Anwendung eines starken CYP3A-Inhibitors unvermeidlich ist, ist die ALUNBRIG-Dosis zu senken.

CYP3A-Induktoren: Die gleichzeitige Anwendung von ALUNBRIG mit starken CYP3A-Induktoren ist zu vermeiden.

CYP3A-Substrate: Die gemeinsame Verabreichung von ALUNBRIG mit CYP3A-Substraten, darunter hormonelle Kontrazeptiva, kann zu herabgesetzten Spiegeln und dem Verlust der Wirksamkeit von CYP3A-Substraten führen.

ANWENDUNG IN SPEZIELLEN PATIENTENGRUPPEN

Schwangerschaft: ALUNBRIG  kann zu einer Schädigung des ungeborenen Lebens führen. Gebärfähige Frauen sind auf das potenzielle Risiko für das Ungeborene hinzuweisen.

Stillzeit: Es liegen keine Daten vom Menschen zum Übertritt von Brigatinib in die Muttermilch, zu den Auswirkungen auf den gestillten Säugling oder die Beeinflussung der Milchproduktion vor. Wegen der möglichen Nebenwirkungen beim gestillten Säugling ist stillenden Frauen davon abzuraten, während der Behandlung mit ALUNBRIG zu stillen.

Gebärfähige Frauen und zeugungsfähige Männer:

SchwangerschaftsverhütungGebärfähigen Frauen ist anzuraten, während der Behandlung mit ALUNBRIG eine wirksame nicht-hormonelle Verhütungsmethode zu verwenden und diese für mindestens vier Monate nach Gabe der letzten Dosis beizubehalten. Männern mit Frauen im gebärfähigen Alter als Partnerin ist anzuraten, während der Behandlung mit ALUNBRIG und mindestens drei Monate nach der letzten ALUNBRIG-Dosis wirksame Methoden zur Schwangerschaftsverhütung anzuwenden.

Infertilität: ALUNBRIG kann bei Männern zu herabgesetzter Fertilität führen.

Kinder und Jugendliche: Zur Sicherheit und Wirksamkeit von ALUNBRIG bei pädiatrischen Patienten liegen keine Daten vor.

Ältere Patienten: In die klinischen Studien zu ALUNBRIG wurden nicht genügend Patienten im Alter von mindestens 65 Jahren aufgenommen, um einen Unterschied in deren Ansprechen im Vergleich zu jüngeren Patienten beurteilen zu können. Von den 222 Patienten in der ALTA-Studie waren 19,4 Prozent in der Altersgruppe 65-74 Jahre und 4,1 Prozent waren mindestens 75 Jahre alt. Es wurden keine klinisch relevanten Unterschiede hinsichtlich der Sicherheit oder Wirksamkeit zwischen Patienten ≥ 65 Jahre und jüngeren Patienten festgestellt.

Einschränkungen der Leber- oder Nierenfunktion: Eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichten Einschränkungen der Leberfunktion oder leichten bis mittelschweren Einschränkungen der Nierenfunktion wird nicht empfohlenen. Die Sicherheit von ALUNBRIG bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Einschränkungen der Leberfunktion oder schweren Einschränkungen der Nierenfunktion wurde nicht untersucht.

Die vollständigen US-Verschreibungsinformationen zu ALUNBRIG finden Sie unter www.ALUNBRIG.com

Über die Takeda Pharmaceutical Company

Takeda Pharmaceutical Company Limited ist ein global tätiges, forschungs- und entwicklungsorientiertes Pharmaunternehmen, das sich für bessere Gesundheit und eine bessere Zukunft für Patienten einsetzt, indem es wissenschaftliche Erkenntnisse in lebensverändernde Medikamente umwandelt. Takeda konzentriert seine Forschungs- und Entwicklungsbemühungen auf Onkologie, Gastroenterologie, Impfstoffe und mit dem Zentralnervensystem zusammenhängende Therapiebereiche sowie Impfstoffe. Takeda führt sowohl intern als auch über Partner Forschungs- und Entwicklungsaufgaben aus, um dadurch bei Innovationen an vorderster Front zu bleiben. Neue innovative Produkte, insbesondere in der Onkologie und Gastroenterologie, sowie seine Präsenz in Wachstumsmärkten treiben das Wachstum von Takeda voran. Mehr als 30.000 Mitarbeiter setzen sich bei Takeda für die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten ein und arbeiten in über 70 Ländern mit Partnern im dortigen Gesundheitswesen zusammen. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.takeda.com/news.

Weitere Informationen über Takeda finden Sie auf der Unternehmenswebsite unter www.takeda.com. Weitere Informationen über Takeda Oncology, die Marke für die globale Onkologie-Sparte von Takeda Pharmaceutical Company Limited, finden Sie unter www.takedaoncology.com.

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