Das Unternehmen aus Basel erwirbt für 3,4 Milliarden Dollar die Augentropfen Xiidra vom japanischen Konkurrenten Takeda. Zusätzlich können bis zu 1,9 Milliarden Dollar an Meilensteinzahlungen fällig werden, wie die beiden Unternehmen in der Nacht auf Donnerstag mitteilten. Takeda will nach der Übernahme des britischen Rivalen Shire Vermögenswerte im Wert von zehn Milliarden Dollar veräußern um seine Schulden abzubauen.

Der Deal, mit dem auch rund 400 Beschäftigte zu Novartis wechseln, solle in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Xiidra-Tropfen werden zur Behandlung trockener Augen eingesetzt und Takeda erzielten damit im vergangenen Jahr 400 Millionen Dollar Umsatz.

Novartis hat im April die auf Augenchirurgie und Kontaktlinsen spezialisierte Sparte Alcon abgespalten und an die Börse gebracht. Die Schweizer haben unter anderem mit Lucentis ein Milliarden-Medikament zur Behandlung der Augenerkrankung AMD auf dem Markt und entwickeln die Arznei Brolucizumab zur AMD-Therapie. Im Vorjahr wurde Luxturna zur Behandlung einer seltenen Erbkrankheit, die zur Erblindung führt, zugelassen. Novartis besitzt außerhalb der USA die Vertriebsrechte für die von der US-Firma Spark Therapeutics entwickelte Gentherapie.

Der seit etwas mehr als einem Jahr an der Novartis-Spitze stehende Vasant Narasimhan richtet den Konzern im Eiltempo neu aus. Er setzt auf spezialisierte, auf Patienten abgestimmte Arzneien und neue Behandlungsansätze wie Gentherapie und baut diese Bereiche durch Milliarden-Zukäufe aus. Zuletzt übernahm Novartis im Oktober für 2,1 Milliarden Dollar die US-Biotech-Firma Endocyte, die eine nuklearmedizinische Therapie zur Behandlung von Prostatakrebs entwickelt.