HAMBURG (dpa-AFX) - Steigende Mieten, weniger Leerstand und geringere Kosten haben bei TAG Immobilien im vergangenen Jahr für einen noch kräftigeren Gewinnsprung gesorgt als erwartet. Die für Immobilienunternehmen wichtige operative Kenngröße FFO I (Funds from Operations) legte 2018 um 15 Prozent auf 146,5 Millionen Euro zu, wie die im MDax notierte Gesellschaft am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Damit schnitt das Unternehmen etwas besser ab, als es zuletzt prognostiziert hatte. Deshalb soll die Dividende auch etwas stärker steigen als zuletzt angekündigt. Sie soll um zehn Cent auf 75 Cent je Aktie erhöht werden.

Im laufenden Jahr will das Unternehmen den operativen Gewinn (FFO1) weiterhin auf 154 bis 156 Millionen Euro steigern und die Dividende auf 0,80 Euro je Aktie erhöhen. Dabei geht der im MDax notierte Wohnkonzern davon aus, dass wegen des hohen Bedarfs und nicht ausreichenden Angebots an Wohnungen die Mieten stärker steigen werden als die Inflationsrate.

Im vergangenen Jahr erhöhten sich die Mieten auf vergleichbarer Basis im Schnitt um 2,6 Prozent. Überdurchschnittlich stark verteuerten sich dabei die Wohnungsmieten in Berlin, aber auch in Hamburg. Die rund 84 400 Wohnungen von TAG Immobilien liegen überwiegend in Ost- und Norddeutschland sowie Nordrhein-Westfalen.

2018 sprang das Konzernergebnis auf 488,2 Millionen Euro in die Höhe, nachdem es ein Jahr zuvor 313,7 Millionen Euro betragen hatte. Hier profitierte das Unternehmen vor allem von einer Aufwertung seiner Immobilien, aber auch von niedrigeren Finanzierungskosten und seinem Dienstleistungsgeschäft. Allerdings steckte TAG Immobilien auch deutlich mehr Geld in die Modernisierung von Wohnungen. In der Regel können Vermieter nach umfangreichen Sanierungen auch die Mieten kräftiger erhöhen.

"Unsere Strategie bleibt auch weiterhin, Portfolios und Quartiere in Regionen, die von vielen Marktteilnehmern nicht ausreichend beachtet werden und unter

fehlenden Investitionen und steigenden Leerständen leiden, für bestehende

und neue Mieter wieder attraktiv zu machen", sagte Unternehmenschef Martin Thiel.

Das Hamburger Unternehmen ist etwas anders aufgestellt als Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia oder die Deutsche Wohnen, die viele Wohnungen in Großstädten besitzen und auch eigene Wohngebäude bauen. TAG Immobilien verfolgt die sogenannte ABBA-Strategie: Das Unternehmen verkauft dabei Immobilien in Großstädten wie Berlin und kauft stattdessen im Umland zu. Der Immobilienkonzern investiert daher in A-Städten in B-Lagen und in B-Städten in A-Lagen./mne/elm/nas