FRANKFURT (dpa-AFX) - Symrise hat die Anleger am Dienstag mit einem weiterhin starken Wachstum überzeugt. Die Papiere des Herstellers von Duftstoffen und Aromen kletterten auf ein Rekordhoch von 81,40 Euro. Ausgelöst worden war dies durch Aussagen des Managements um Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram über einen nun erwarteten Umsatzanstieg für 2018 um mehr als 7 Prozent. Bisher war lediglich ein Wachstum über dem des Marktes angepeilt worden, das auf 3 bis 4 Prozent geschätzt wird.

Am frühen Nachmittag führten die Symrise-Aktien den Index der mittelgroßen Werte mit einem Plus von 6,44 Prozent auf 81,28 Euro an.

Mit dem Wachstum aus eigener Kraft habe Symrise im zweiten Quartal ein neues Level erreicht und die Markterwartungen sowie die Konkurrenz in den Schatten gestellt, lobte Analyst Andreas von Arx von der Baader Bank die Halbjahreszahlen. Belastungen durch den stärkeren Euro sowie Zu- und Verkäufe ausgeklammert, wuchs Symrise in den ersten sechs Monaten um 9 Prozent. Inklusive dieser Effekte ergab sich ein Umsatzplus von 4 Prozent.

Expertin Liz Coen vom Analysehaus Davy Research hob vor allem die starke Entwicklung des Geschäfts mit der Kosmetikindustrie sowie mit Aromen für die Lebensmittelindustrie positiv hervor.

Dass die Profitabilität - also das, was vom Umsatz beim Gewinn prozentual hängen bleibt - laut Analyst von Arx nur in etwa den Erwartungen entsprach, störte die Investoren kaum. So lag die operative Gewinnmarge von 20,1 Prozent im ersten Halbjahr im unteren Bereich der mittelfristigen Zielspanne von 19 bis 22 Prozent.

Wesentliche Gründe für die eher träge Gewinnentwicklung waren hohe Rohstoffkosten, die nur teilweise oder mit Verzögerung an die Kunden weitergereicht werden konnten. "Die signifikanten Steigerungen bei Vanille konnten wir in guten Teilen weitergeben", sagte ein Unternehmenssprecher. Natürlich müsse dabei auch immer ein gewisser zeitlicher Versatz gemanagt werden. Symrise sei aber vor allem bei Vanille noch die eigene starke Wettbewerbsposition zugute gekommen.

Zudem steckt das Unternehmen Geld in den Ausbau der Produktion. Und gerade diese Investitionen sollten von 2019 an das Umsatz- und Gewinnpotenzial noch weiter steigern, erwartet Analyst Thomas Swoboda von der französischen Großbank Societe Generale.

Anders hatte es für Symrise noch im Frühjahr ausgesehen. Da hatten Belastungen durch hohe Rohstoffkosten - teils auch bedingt durch Lieferausfälle wegen Störungen bei Chemieunternehmen - die Anleger beunruhigt. Der Kurs war im März daher in Richtung 60 Euro gefallen. Doch diese Kursdelle ist längst vergessen. Seither summiert sich das Plus auf mehr als 30 Prozent.

Angesichts der Lieferengpässe, die auch die Konkurrenz betreffen, kommen Symrise nun auch die Übernahmen der vergangenen Jahre zugute. Denn dadurch kann der Konzern einen Teil seiner benötigten Rohstoffe selbst herstellen./mis/ck/jha/