Zürich (awp) - Der Chef der Online-Bank Swissquote gibt sich optimistisch, was die eigenen Gewinnziele anbelangt. "Das Ziel, den Vorsteuergewinn bis 2022 auf 100 Millionen Franken zu steigern, sollten wir erreichen", sagte Marc Bürki im Interview mit "Finanz und Wirtschaft" (online).

"Wir wachsen organisch stark. Unser Ziel liegt bei jährlich 3 Milliarden Franken Neugeldern. Im laufenden Jahr sollten wir das schaffen", sagte der Manager. Er erhoffe sich dabei, schnell genug zu wachsen, um dem Margendruck entgegenzuwirken.

Er glaube, dass die Finanzwelt derzeit erst am Anfang einer Bankenrevolution stehe, führte er weiter aus. Als Beispiel hierfür nannte er den Kreditkarten- und App-Anbieter Revolut - bei dem er sich selbst allerdings aus Sicherheitsbedenken eher nicht anmelden würde. "Mein Vermögen würde ich Revolut bestimmt nicht anvertrauen", so der Manager.

Offen für Übernahmen

In Bezug auf Akquisitionen sagte Bürki, dass er grundsätzlich offen sei, aber derzeit "nichts auf dem Radar" habe. Ebenfalls äusserte er sich auch zum Robo-Advisor von Swissquote. "Die 1 Milliarde Franken Assets, die wir uns bis 2020 zum Ziel gesetzt hatten, werden wir definitiv nicht erreichen. Ich rechne mit 400 Millionen Franken." Hoffnung auf Wachstum gebe ihm unter anderem die einfachere Benutzeroberfläche, die das Produkt aus der Techfreak-Ecke herausholen soll.

Helfen soll Swissquote ausserdem, dass eine "völlig neue Generation Kunden" heranwächst, die digitale Dienstleistungen intensiver nutzt. "Dabei ist sie weniger an der Marke einer Bank interessiert als daran, wie einfach eine Benutzeroberfläche ist. Davon profitieren auch wir", betonte er im Verweis auf Konkurrenten wie Revolut.

Bürki selbst ist nun 58 Jahre alt. Wenn er dereinst seinen Rücktritt vom Amt erklären und seinen Nachfolger präsentieren wird, dann "wird es eine interne Lösung geben", betonte er. Dabei wolle er noch maximal bis 62 in seiner jetzigen Position verbleiben.

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