Zürich (awp) - Für den Verwaltungsrat der Swisscom sind in diesem Jahr - wegen der erlebten Störungen - Netzsicherheit und -qualität einer der Prioritäten. "Wir haben die Erwartungen unserer Kunden nicht erfüllt. Das beschäftigt den Verwaltungsrat intensiv", sagte Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Samstagausgabe).

Massnahmen, die sich aus zwei externen Untersuchungen ableiten liessen, würden jetzt umgesetzt. Innert weniger Wochen war es Anfang Jahr zu drei grossen Pannen im Swisscom-Netz gekommen.

"Bei den Notrufnummern haben wir null Fehlertoleranz", sagte Loosli weiter. "Hier haben wir in der Zwischenzeit viel verbessert." Hundertprozentige Sicherheit gebe es aber nicht: Das Netz sei heute ein hoch komplexes Zusammenspiel von Festnetz, Mobile, IT und Cloud. "Es ist wie ein Zahnradwerk, und wir investieren viel, damit es optimal funktioniert."

Gleichzeitig stecke man auch in einer fundamentalen technologischen Transformation, gab er zu bedenken. "An unserem Netz werden 4'000 Anpassungen pro Woche durchgeführt."

Die Coronakrise habe derweil die Themen Digitalisierung, Datenschutz und -sicherheit noch stärker in den Vordergrund gerückt. Sie habe auch gezeigt, "wie wichtig unsere Netze für die Gesellschaft sind".

Loosli, der auch Präsident der Coop-Gruppe ist, wird beide Ämter 2021 aufgeben. Der Nachfolgeprozess werde vorangetrieben, sagte er. "Bis kommenden Februar werden wir mehr sagen können."

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