Bern (awp) - Die Aktien von Swisscom sind am Donnerstag mit Abgaben in den Handel gestartet, haben diese aber schnell wettgemacht. Der Berner Telekommunikationskonzern hat mit seinen vorgelegten Erstquartalszahlen die Analystenerwartungen übertroffen und hält entsprechend an den bisherigen Zielen für das Gesamtjahr fest. Analysten sprechen denn auch insgesamt von soliden Zahlen.

Aktuell (09.25 Uhr) notiert das Swisscom-Papier nach der volatilen Startphase 0,5 Prozent höher bei 477,10 Franken, dies bei einem aktuellen Tagestief von 470,30 bzw. Tageshoch von 478,90 Franken. Der Gesamtmarkt büsst derweil leicht an Terrain ein (SMI -0,1%).

Gemäss den Analysten-Schätzungen hat sich der Umsatz im Jahresvergleich deutlich weniger stark zurückgebildet als erwartet, wobei das Schweizer Geschäft, das 1,9 Prozent rückläufig war, von einem starken Auslandgeschäft (Fastweb +4,5%) fast kompensiert wurde. Der Anstieg im EBITDA um 5,8 Prozent hat zu einem guten Teil mit einem Wechsel im Rechnungslegungsstandard zu tun (IFRS 16), lag aber ebenfalls klar über den Erwartungen.

Der Blaue Riese habe eine "solide Performance" gezeigt, heisst es bei der UBS in einem Kommentar. Der Umsatz sei im Berichtsquartal um +1,7 Prozent und der EBITDA um 5,0 Prozent über dem Konsens ausgefallen, wobei der Konsens die Änderungen der Rechnungslegungsstandards vermutlich nicht vollständig widerspiegle.

Swisscom habe einen "soliden Job in einem herausfordernden Umfeld" gemacht, meint auch die Bank Vontobel in ihrem Kommentar. Dabei blieben Bündel-Angebote und Innovationen die wichtigsten Wachstumstreiber, könnten aber die negativen Auswirkungen von strukturellen Trends und niedrigeren Preisen nur teilweise kompensieren. Insgesamt dürften die Analysten-Schätzungen bei unverändertem Ausblick weitgehend unverändert bleiben, glaubt der zuständige Analyst.

Bei der ZKB heisst es, Swisscom habe die Konsensschätzungen auf Stufe Umsatz und EBITDA dank besseren Trends in der Schweiz und dank Fastweb mehr als erfüllen können. Neben Abo-Zuwächsen bei Postpaid seien die Verluste von Festnetzkunden rund ein Drittel kleiner gewesen als im Vorjahr. Zudem seien die Kosten wie in den Vorquartalen "gut unter Kontrolle", meint der zuständige Analyst, der das Ergebnis insgesamt als "positiv" bewertet.

Der US-Broker Jefferies spricht von Zahlen "materiell" über den Erwartungen. Da der EBITDA-Konsens die IFRS-Anpassungen wohl nicht angemessen widerspiegle, werde das Ergebnis aber vielleicht etwas überzeichnet.

Die Swisscom-Aktie ist mit einem Plus von 1,1 Prozent (Schlusskurs Dienstag) die mit Abstand schwächste SMI-Aktie im bisherigen Jahresverlauf (SMI +16%). Die ZKB hat den Titel mit Übergewichten eingestuft, ansonsten sind die meisten Bewertungen im "Neutral"-Bereich zu verorten.

uh/tt