Zürich (awp) - Die Swisscom sieht sich bekanntlich einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt, woran sich in nächster Zeit kaum etwas ändern dürfte. "Der Preisdruck wird sich fortsetzen", sagte Finanzchef Mario Rossi im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (FuW, online). Der strukturell bedingte Rückgang in der Festnetztelefonie dürfte in den kommenden Jahren allerdings eher geringer ausfallen. "Das Sparprogramm und gezielte Investitionsvorhaben werden die strukturelle Umsatzreduktion auffangen", gibt sich Rossi überzeugt.

Höhere Ausschüttungen an die Aktionäre sieht der Finanzchef aber nicht. "Angesichts der Investitionen ins Glasfasernetz sehen wir in den kommenden drei Jahren kein Aufwärtspotenzial für die Dividende", sagte er auf eine entsprechende Frage. Aus heutiger Sicht fühle Swisscom sich mit 22 Franken Dividende jedenfalls komfortabel. Die gesamte Ausschüttung von 1,14 Milliarden Franken könne so aus dem laufenden Cashflow bedient werden.

Fastweb entwickelt sich "gut und kann weiter wachsen"

Die italienische Tochter Fastweb ist seit langem der Wachstumsmotor für die Swisscom. Dies ist mit dem Markteintritt von Illiad, die wie hierzulande Salt zum Imperium des französischen Unternehmers Xavier Niel gehört, aber schwieriger geworden. Es sei allerdings "nicht so schlimm wie bei anderen", weil Fastweb nicht so viele Mobilfunkkunden habe, so Rossi.

Indirekt spüre man aber einen gewissen Preisdruck auf dem Breitbandgeschäft, wegen der Bündelangebote, die es auch dort gebe. "Italienische Kunden sind wenig loyal, das macht den Massenmarkt volatiler. Umso wichtiger ist für uns das stabile Firmenkundengeschäft", so der Finanzchef.

Grundsätzlich entwickle sich Fastweb aber "gut und kann weiter wachsen", besonders im Firmenkundengeschäft. Rossi sieht dann auch "keinen Grund, Fastweb zu verkaufen". Man habe eine Stand-Alone-Strategie für Fastweb und habe in den vergangenen drei Jahren bewiesen, dass sie funktioniere. "Fastweb gibt den Swisscom-Titeln Wachstum hinzu, auch wenn Italien ein anspruchsvoller Markt ist."

Salt wird in Städten zu einem "gewissen Marktanteil" kommen

Auf die Frage, wie stark Swisscom den Einfluss von Salt in der Schweiz spüre, sagte Rossi: "Salt wird in den Städten zu einem gewissen Marktanteil in einem bestimmten Kundensegment kommen. Im Breitbandgeschäft wird sie die Marktlandschaft im Moment aber nicht verändern."

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