(Aktualisierung: Tornado ergänzt 5./6. Absatz)

WASHINGTON (dpa-AFX) - Tropensturm "Isaias" ist über die US-Staaten North Carolina und Virginia hinweggefegt und nimmt Kurs auf die Millionenmetropole New York. Entlang des Atlantiks sorgte er dabei für starke Regenfälle und stellenweise auch für Überschwemmungen. Nachdem "Isaias" am Montagabend (Ortszeit) als Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde nahe der Küstenstadt Ocean Isle Beach auf Land gestoßen war, verlor er über Land an Kraft und wurde zu einem Tropensturm heruntergestuft. Das teilte das Nationale Hurrikanzentrum der US-Klimabehörde NOAA mit.

Das Wetteramt warnte die Bewohner der betroffenen Gebiete vor Sturmfluten, Überschwemmungen und gefährlich starken Winden. Besonders betroffen waren zunächst Küstenbewohner an der Grenze zwischen den Bundesstaaten North und South Carolina. Dort sei es stellenweise zu Stromausfällen und Überschwemmungen gekommen, berichteten US-Medien.

Nachdem heftiger Regen bereits am Montagabend in der US-Hauptstadt Washington einsetzte, wurden die schlimmsten Ausläufer im US-Bundesstaat New York für Dienstagnachmittag (Ortszeit) erwartet. Der Nationale Wetterdienst hielt die stärksten Winde seit Hurrikan Sandy 2012 für möglich. Evakuierungen oder Notstandsverordnungen wurden zunächst nicht ausgerufen. Restaurants und Bars in der Millionenmetropole waren aber angehalten, Tische, Stühle und weitere Möbel des wegen der Coronakrise nach draußen verlegten Angebots einzuholen.

In Teilen Manhattans seien zum Schutz vor Überschwemmungen Barrieren aufgestellt worden, meldete der Sender CNN. Dort werde mit Stromausfällen gerechnet. Für mehrere Orte entlang der Küste galten Medienberichten zufolge Warnungen, darunter neben Washington und New York auch für Philadelphia. Der Wirbelsturm bewege sich mit rund 53 Stundenkilometern vorwärts, teilte das Hurrikanzentrum mit.

"Isaias" brachte dabei auch Bedingungen für die Entwicklung von Tornados mit sich. Bei einem der oft verheerenden Luftwirbel starb in einer Wohnwagensiedlung im US-Bundesstaat North Carolina mindestens ein Mensch. Außerdem seien in der Kleinstadt Windsor in der Nacht zum Dienstag einige Menschen verletzt worden, sagte der Gouverneur des Bundesstaates, Roy Cooper, in der TV-Sendung "Good Morning America". Die Aufräumarbeiten auf dem Platz für Dauercamper dauerten noch an. Durch den Sturm seien rund 355 000 Menschen ohne Strom, erklärte er weiter, insgesamt sei der Sturmschaden in der Region aber geringer als befürchtet.

Auch in anderen Teilen der US-Ostküste warnten Behörden vor Tornados durch den Sturm. In der Region New York war zunächst bis zum Nachmittag die Beobachtungsstufe "Tornado Watch" ausgerufen. Diese Bezeichnung gilt oft für größere Landstriche und ruft zu Vorsicht und Vorbereitung auf, anders als die lokaleren und dringenderen "Tornado Warnings", die zum dringenden Aufsuchen von Schutzräumen raten.

In der Nacht zum Dienstag standen in der bei Urlaubern beliebten Stadt Myrtle Beach in North Carolina bereits Straßen und Geschäfte unter Wasser, wie die "Washington Post" berichtete. "Isaias" war am Samstag als Hurrikan über Teile der Bahamas hinweggezogen, hatte sich auf dem Weg in Richtung der Ostküste Floridas aber wieder zu einem Tropensturm abgeschwächt. Der Sturm war in Florida nicht auf Land getroffen und wurde später wieder zu einem Hurrikan hochgestuft./jbz/DP/stk