ZÜRICH (dpa-AFX) - Die schweren Schäden durch Wirbelsturm "Debbie" in Australien haben dem weltweit zweitgrößten Rückversicherer Swiss Re
Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten positiv aufgenommen. Zum Handelsstart in Zürich gewann die Swiss-Re-Aktie am Morgen mehr als zwei Prozent an Wert und war damit Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI
Das Management hatte bereits im April vor den hohen Sturmschäden durch "Debbie" gewarnt. Die gesamte Versicherungsbranche dürfte für die Zerstörungen infolge von Wind, Sturm und Fluten Ende März demnach mit rund 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd Euro) geradestehen müssen. Im Vergleich zu früheren, ähnlichen Stürmen habe Zyklon "Debbie" heftigere Schäden bei Unternehmen angerichtet, hatte Swiss-Re-Manager Matthias Weber gesagt.
Bei den Schweizern schlug "Debbie" im ersten Quartal wie erwartet mit 350 Millionen Dollar zu Buche. Zudem hatte das Unternehmen ein Jahr zuvor von einem Sondergewinn in der Sparte Life Capital profitiert, die unter anderem Lebensversicherungsbestände anderer Unternehmen übernimmt und verwaltet. Daher fiel der Gewinnrückgang jetzt umso deutlicher aus.
Trotz der hohen Sturmschäden reichten die Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote des Bereichs verschlechterte sich zwar von 93,3 auf 95,6 Prozent. Analysten hatten jedoch im Schnitt mit einem Anstieg auf 99 Prozent gerechnet. Bei einer Quote von 100 Prozent sind die Aufwendungen gerade noch durch die Prämieneinnahmen gedeckt.
Die Rückversicherer befinden sich seit Jahren in einem harten Preiskampf etwa mit Erstversicherern wie Allianz
Wie andere große Rückversicherer verzichtet die Swiss Re daher auf unrentables Geschäft. Im ersten Quartal fielen die Prämieneinnahmen dadurch um mehr als zehn Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar. Im umkämpften Schaden- und Unfallgeschäft sanken sie sogar um fast 18 Prozent. Bei der Vertragserneuerung im April strich das Unternehmen sein Prämienvolumen um zwei Prozent zusammen. Dabei habe es das Preisniveau von der großen Erneuerungsrunde im Januar halten können, hieß es./stw/she/fbr