Zürich (awp) - Wegen der vielen Naturkatastrophen waren 2017 und 2018 für die globale Versicherungsbranche sehr teure Jahre. Das bekommen laut Swiss-Re-CEO Christian Mumenthaler auch Käufer von Cat-Bonds zu spüren. "Es könnte enttäuschte Investoren geben", sagte er gegenüber der "Financial Times".

Mumenthaler macht dabei im Markt für Anleihen, die mit Versicherungsrisiken verbunden sind, gefährliche Entwicklungen aus. "Der Markt für alternative Anlangen zeigt Anzeichen, die mich an den US-Hypothekarmarkt vor der Krise erinnern", lässt sich Mumenthaler am Freitag von der FT zitieren.

Wie im US-Hypothekarmarkt, in dem ebenfalls Risiken an wenig versierte Investoren weitergereicht wurden, gebe es auch im Markt für alternative Versicherungs-Anlagen eine Aufteilung der Akteure in solche, die die Risiken einschätzen können und solche, die diese tragen. "Wenn wenig versierte Investoren auf Leute hören, die selbst kein Risiko eingehen, dann ist das immer eine gefährliche Konstellation."

Mumenthaler sieht aber auch die Investoren selbst in der Verantwortung. Sogar wenn ein Experte von einer Investition abrate, gebe es bei Anlegern die Tendenz, trotzdem zu investieren mit dem Argument, dass es sich um eine strategische Anlage handle. "Ich habe Fälle gesehen, bei denen die Gebühren die Gewinnmarge übertrafen."

Versicherungs-Finanzprodukte wie zum Beispiel Katastrophenanleihen haben in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Gefragt waren solche Anlagen vor allem darum, weil sie in ihrer Entwicklung nicht mit anderen Anlageklassen korrelieren. In den letzten zwei Jahren jedoch waren Cat-Bonds eine schlechte Wahl, weil gehäufte Naturereignisse zu hohen Schadenskosten bei den Versicherern geführt haben.

Gemäss Swiss Re belief sich 2017 der gesamte Versicherungsschaden weltweit aus Natur- und sogenannten Man-made-Katastrophen auf rekordhohe 144 Milliarden Dollar. Für das Jahr 2018 rechnet Swiss Re mit 79 Milliarden Dollar.

lie/tt