Zürich (awp) - Aktien der Swiss Re gehören am Donnerstag zu den grössten Verlieren am Schweizer Aktienmarkt. Wegen des aktuellen Marktumfeldes hat sich der Rückversicherer entschieden, den geplanten Börsengang der Tochtergesellschaft ReAssure auszusetzen. Man halte aber am Ziel fest, die Beteiligung an der britischen Tochter zu reduzieren und zu dekonsolidieren.

Die Aktien gehören dennoch mit einem Minus von 1,1 Prozent gegen 9.15 zu den grössten Verlieren im frühen Handel. Der Gesamtmarkt (SPI) tritt zeitgleich mit +0,01 Prozent auf der Stelle. Schon am Vortag waren die Aktien wegen ähnlich lautender Gerüchte unter Druck gekommen.

Swiss Re hatte Mitte Juni angekündigt, die Tochtergesellschaft ReAssure definitiv an die Börse in London zu bringen. Diese betreibt das britische Geschäft mit geschlossenen Lebensversicherungen. Der Börsengang sollte gemäss den Plänen noch im Juli 2019 über die Bühne gehen. Als der Rückversicherer dann gegen Ende Juni weitere Details zu dem geplanten IPO hatte, war die Marktreaktion bereits verhalten gewesen, da einige Marktbeobachter die angepeilte Bewertung als zu tief erachtet hatten.

In einem aktuellen Kommentar verweist ZKB-Analyst Georg Marti darauf, dass die Nachfrage vor allem institutioneller britischer Kunden eher mau gewesen sei. Der IPO wiederum hätte es der Swiss Re ermöglicht, die Beteiligung so weit zu senken, dass sie ein Finanzinvestment geworden wäre.

Bei JPMorgan wiederum betonen die zuständigen Experten, dass der Rückversicherer den Börsengang zwar abgesagt habe, die Swiss Re aber schon im Vorfeld immer deutlich gemacht habe, dass sie sich nicht um jeden Preis von ReAssure trennen müsse. Und da der Konzern die Bewertung als eher unangemessen erachtet habe, sei das Projekt nun auf Eis gelegt.

hr/tt