Zürich (awp) - Der Versicherer Swiss Life veröffentlicht am Dienstag, 13. August die Ergebnisse zum ersten Semester 2019. Insgesamt haben vier Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2019E      
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens          H1 2018A  

Betriebsgewinn      828,3                 801,0  
Reingewinn          609,8                 561,0  


Per 30.06.2019
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens    Per 31.12.2018

Eigenkapital         15,2                  14,5

FOKUS: Analysten rechnen mit soliden Halbjahresergebnissen des Lebensversicherers. Die Rechnung ist vor allem vom starken Wachstum im Vorsorgegeschäft geprägt. Da gewann die Swiss Life nach dem Rückzug des Konkurrenten Axa aus der bei KMU beliebten Vollversicherung gut 1'500 neue Kunden mit Vorsorgevermögen von über 3 Milliarden Franken und laufende Prämien in Höhe von rund 300 Millionen dazu.

Der zusätzliche Gewinn aus diesem Wachstum dürfte aber nicht allzu hoch sein. Die ZKB schätzt diesen Effekt auf rund 14 Millionen Franken. Deutlich einträglicher ist der Ausbau des Geschäfts, mit welchem Gebühren oder sogenannte Fees eingenommen werden. Hier geht die ZKB etwa in der Vermögensverwaltung von weiteren kräftigen Geldzuflüssen aus.

ZIELE: Die Swiss Life hat vergangenen November die Ziele für die nächste Strategieperiode gesetzt, die bis 2021 läuft. Dabei will die Gruppe das gebührenbasierte Geschäft - in erster Linie organisch - weiter ausbauen. Bis 2021 soll dieses Geschäft 600 bis 650 Millionen Franken zum operativen Ergebnis der Gruppe beisteuern. Im Jahr 2018 waren es 488 Millionen.

Um auf das angestrebte Niveau zu kommen, sei Wachstum in allen drei Teilbereichen notwendig, sagte Patrick Frost Anfang Juli im Interview mit AWP. Dabei geht es um die Finanzberatung, die Vermögensverwaltung sowie den Verkauf von anlagegebundenen Lebensversicherungen. So sollen die verwalteten Vermögen von 70 auf über 100 Milliarden Franken anwachsen.

Darüber hinaus wird mit Produkten zu Todesfall- oder Invaliditätsrisiken bis Ende 2021 ein Ergebnisbeitrag in Höhe von 400 bis 450 Millionen Franken (2018: 410 Mio) erwartet. An die Aktionäre sollen derweil künftig 50 bis 60 Prozent des Gewinns ausbezahlt werden. Und seit Dezember läuft ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1 Milliarde.

PRO MEMORIA: Im AWP-Interview begrüsste Patrick Frost die Vorschläge, die Sozialpartner und der Bundesrat zur beruflichen Vorsorge vorgelegt haben. Sie würden in die richtige Richtung gehen. "Für uns ist wichtig, dass die Senkung des Umwandlungssatzes von heute 6,8 auf 6,0 Prozent vorgesehen ist und dass zusätzliche Finanzierungsbeiträge in die Vorsorgewerke fliessen", sagte Frost.

Die Swiss Life hat Anfang Juli ihr Immobilienportfolio weiter ausgebaut. Die Gruppe kaufte in Basel den Anteil des Klybeckareals, der bislang im Besitz des deutschen BASF-Konzerns war. Die Swiss Life wird das Stadtprojekt nun weiterentwickeln. Und vom Baukonzern Implenia übernahm die Swiss Life das Projekt der Wohn- und Gewerbeüberbauung "KIM inno-living" in Winterthur Neuhegi

Mitte Juni schloss Swiss Life Asset Managers die Platzierung des Immobilienfonds Swiss Life REF Swiss Properties an der SIX ab. Die Börsenbewertung lag am Tag der Notierung bei 1,17 Milliarden Franken. Per Ende Jahr verfügte der Fonds über 87 Immobilien mit einem Marktwert von rund 1,24 Milliarden Franken.

AKTIENKURS: Die Aktie der Swiss Life hat sich im Verlauf des Jahres trotz des Rückschlags während der letzten Wochen sehr gut entwickelt. Sie legte um beinahe 25 Prozent zu. Insbesondere die Aussicht auf weiter steigende Dividende steigern die Beliebtheit der Papiere unter Anlegern.

Hompage: www.swisslife.com

yl/mk