Zürich (awp) - Der Industriekonzern Sulzer hat nicht vor, das Pumpengeschäft zu verkaufen. Auf die Frage in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft", ob der Verkauf des Pumpengeschäfts im Öl- und Gasbereich eine Option wäre, sagte Sulzer-CEO Greg Poux-Guillaume: "Nein, denn erstens mögen wir das Geschäft, es steckt in einer Phase, da viele Kunden lange aufgeschobene Investitionen endlich vornehmen müssen. Zweitens ist es in unser weltweites Service- und Unterhaltsnetz für Pumpen mit hundert Stützpunkten eingebunden. Würden wir es verkaufen, würde seine Auslastung sinken, was schlecht für die Profitabilität wäre. Und wenn wir das Servicenetz ausdünnten, verlören wir an Servicequalität im übrigen Pumpengeschäft."

Als Wachstumstreiber bezeichnete Poux-Guillaume insbesondere das Wassergeschäft, das im vergangenen Jahr bereits um 17 Prozent zugelegt hatte. "Der Makrotrend der Urbanisierung kommt uns da entgegen."

Er bestätigte gleichzeitig frühere Aussagen, wonach die Division Applicator Systems eines Tages verkauft werden könnte. "Ich glaube, wir sind ein guter Eigentümer", erklärte dazu der Sulzer-Chef. Er räumte aber ein, dass es an Synergien mit den anderen Divisionen fehle. Die Frage sei aber weniger die nach dem richtigen Eigentümer, sondern viel mehr nach der richtigen Bewertung. Er geht davon aus, dass der Bereich Applicator Systems ausserhalb von Sulzer mehr Wert hätte als innerhalb.

Er könnte sich einen Spin-off für die Division vorstellen, will aber zuerst das Kosmetik-Geschäft "wieder in Ordnung bringen und den Healthcare-Bereich ausbauen. Dann sehen wir weiter."

cf/tt