FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Bankhaus Lampe sieht in naher Zukunft kaum Chancen auf eine Erholung der Zuckerpreise und wird deshalb für die Aktien von Südzucker pessimistisch. Seine bisherige Kaufempfehlung habe auf einer Preiserholung bis Oktober 2019 basiert, aber angesichts der aktuell weltweiten Marktbedingungen für Zucker sei mit höheren Preisen derzeit nicht zu rechnen, schrieb Analyst Marc Gabriel in einer am Freitag vorliegen Studie.

Er rät mit nach unten revidierten Schätzungen nun zum Verkaufen der Aktien. Das Kursziel kappte er von 18 auf 10 Euro. Südzucker-Aktionäre müssten sich auch in den nächsten zwei Jahren mit niedrigen Zuckerpreisen auseinandersetzen.

Gabriel geht davon aus, dass der SDax-Konzern in seinem Zuckersegment bis ins Geschäftsjahr 2020/21 weitere Verluste schreiben wird. Die jüngste Gewinnwarnung von Südzucker bestätige seine Sichtweise. Ihren Zenit dürften die Verluste im Geschäftsjahr 2019/20 erreichen, sollten die Preise bis Oktober 2019 nicht deutlich steigen. Restrukturierungsmaßnahmen zur Eingrenzung der Verluste könnten zunächst zusätzlich belasten.

Südzucker sieht Gabriel allerdings trotzdem positiver als andere Zuckerproduzenten, weil der Konzern nicht nur auf Zucker allein ausgerichtet und daher breiter aufgestellt sei. Jedoch reiche die gegenwärtige Finanzkraft von Südzucker nicht aus, um aktiv an einer Konsolidierung des Zuckermarktes mitzuwirken. Dies wäre laut Gabriel erst dann möglich, wenn Südzucker beispielsweise sein Tiefkühlkost-Geschäft abstoßen würde.

Mit der Einstufung "Verkaufen" sagt das Bankhaus Lampe dem Wert für die kommenden zwölf Monate einen Kursverlust voraus./ajx/bek/fba

Analysierendes Institut Bankhaus Lampe.