FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Südzucker haben ihren Abwärtstrend am Montag nach skeptischen Analystenkommentaren fortgesetzt. John Ennis von der US-Investmentbank Goldman Sachs und Analyst Richard Withagen vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux blicken weiterhin vorsichtig auf das Zuckergeschäft und senkten ihr Kursziel jeweils auf 17,50 Euro. Ennis stufte die Papiere mit "Sell" ein, Withagen mit "Reduce".

Die Südzucker-Papiere fielen daraufhin bei 18,715 Euro auf den tiefsten Stand seit Juni vergangenen Jahres. Am späten Vormittag wurden sie noch zu 19,03 Euro gehandelt - ein Minus von 1,60 Prozent im Vergleich zum letzten Xetra-Schluss.

Auf der Telefonkonferenz zu den Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 habe der im MDax notierte Konzern auf Ungewissheit im Zuckergeschäft durch das Ende der EU-Zuckerquoten hingewiesen, schrieb Analyst John Ennis in seiner Studie. Das untermauere seine negative Einschätzung der Aktien. Er reduzierte seine Gewinnerwartungen.

Experte-Withagen von Kepler Cheuvreux sieht hohe Risiken für die Zuckerpreise im Jahresverlauf. Die Kassapreise hätten jüngst geschwächelt - ein Zeichen, dass die Notierungen bei Vertragsabschlüssen später im Jahr enttäuschen könnten.

Die Angst vor schwachen Zuckerpreisen lastet schon länger auf den Südzucker-Papieren. Seit dem Zwischenhoch im Februar haben sie rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Im Jahr 2016 hatten sie mit einem Plus von fast 24 Prozent noch zu den Favoriten im MDax gezählt.

Mit dem Wegfall der Europäischen Zuckermarktordnung Ende September dieses Jahres wird sich die Preisentwicklung in der EU künftig am Weltmarkt orientieren. Das Regelwerk aus Quoten und Zöllen sollte die heimische Produzenten schützen und hat bislang das Angebot reguliert./mis/she/stb