LONDON (dpa-AFX) - Die britische Investmentbank HSBC hält die jüngste Kurskorrektur der Ströer-Aktie für überzogen. Die Entwicklung des Medien- und Werbekonzerns im ersten Halbjahr habe den erwarteten Trends entsprochen, schrieb Analyst Olivier Moral in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.

Er sieht die Zahlen des MDax-Mitglieds für das zweite Quartal als Stütze für die Unternehmensziele und das angepeilte Gewinnwachstum je Aktie von im Schnitt jährlich 11 Prozent bis 2020. Zudem habe sich in Deutschland die Stimmung in den Unternehmen jüngst wieder aufgehellt. Moral stufte die Aktie von "Hold" auf "Buy" hoch und hob das Kursziel von 65 auf 72 Euro an.

Ein möglicher Eintritt von Google in den deutschen Außenwerbemarkt mache ihm keine Sorgen, so der Experte. An ein massives Vorpreschen des kalifornischen Technologie-Riesen, das existierende Branchen-Akteure übergehen oder gefährden würde, glaubt er nicht. Das Außenwerbe-Geschäft habe tausende von Verträgen als Grundlage, die sich in kurzer Zeit kaum einfangen ließen. Große Außenwerbe-Konzerne seien überdies stark genug, um ihre eigenen digitalen Fähigkeiten zu entwickeln und sie auch ohne Google zu Geld zu machen.

Positiv sei schließlich auch, dass Ströer seine Barmittel aktionärsfreundlich einsetze. Eine höhere Dividendenrendite oder Aktienrückkäufe seien durchaus denkbar.

HSBC stuft solche Aktien mit "Buy" ein, deren Kursziel mehr als 20 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt. Liegt das Ziel zwischen 5 und 20 Prozent über dem aktuellen Kurs, kann die Einstufung auch "Hold" lauten./ajx/ag/fba

Analysierendes Institut HSBC Trinkaus & Burkhardt.