Basel (awp) - Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann ist seinem Ruf als Wachstumsunternehmen einmal mehr gerecht geworden. Die Basler steigerten 2018 den Umsatz und die operative Profitabilität erneut markant.

Das vergangene Jahr hat sich für Straumann als eines der besten der letzten vierzehn Jahre entpuppt. So überstieg der Bruttogewinn erstmals die Marke von 1 Milliarden Franken, und der Umsatz kletterte um knapp 23 Prozent auf 1,36 Milliarden Franken. "Das ist das stärkste Wachstum seit 2005", sagte CEO Marco Gadola an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag.

Dabei wurden in allen Geschäftsbereichen zweistellige Wachstumsraten erzielt. Mit Ausnahme der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika), die organisch um 15 Prozent wuchs, verzeichneten alle anderen Regionen ein Umsatzplus von über 20 Prozent.

Ins Wachstum investiert

Trotz Investitionen im Umfang von 93 Millionen ins Wachstum steigerte die Gesellschaft ihre Profitabilität. Nach Abzug von Amortisationen und Abschreibungen belief sich der Betriebsgewinn (EBIT) auf 343 Millionen und lag damit 21 Prozent über dem Vorjahreswert.

Aufgrund der höheren Investitionsaufwendungen und Amortisationskosten für Akquisitionen stagnierte die EBIT-Marge aber wie bereits früher angekündigt auf 25 Prozent.

Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 278 Millionen (-1,6%). Der Rückgang ist indes Effekten geschuldet, die sich aus der Konsolidierung verschiedener Übernahmen ergaben. Ohne diese Sonderfaktoren resultierte eine Gewinnsteigerung von 19 Prozent. Die Aktionäre sollen eine um 50 Rappen auf 5,25 Franken je Aktie erhöhte Dividende erhalten.

Umsatzplus von 13 Prozent erwartet

Mit Blick nach vorne geht Straumann davon aus, dass der globale Dentalimplantatmarkt unverändert rund 4 bis 5 Prozent wachsen wird. Er sei zuversichtlich, dass Straumann den Markt weiterhin übertreffen, Marktanteile gewinnen und ein organisches Umsatzwachstum von gegen 13 Prozent erzielen könne, sagte Gadola.

Angesichts der vielen Unsicherheiten, wie ein möglicher ungeordneter Ausstieg Grossbritanniens aus der EU, sei dies eine realistische Einschätzung, sagte Gadola. Damit antwortete er auf eine Frage, ob dies nicht eine zu vorsichtige Einschätzung sei. Bei Marktbeobachtern ist das Straumann-Management bekannt dafür, dass es schon fast chronisch zu Jahresbeginn einen Ausblick macht, der sich dann im Verlaufe des Jahres als zu konservativ herausstellt.

Ausserdem geht das Unternehmen davon aus, dass das erwartete organische Umsatzwachstum zu einer weiteren Verbesserung der EBITDA- und EBIT-Marge führen wird, dies trotz weiterer Investitionen in Vertrieb und Marketing sowie Forschung und Entwicklung. Dabei plant das Unternehmen gemäss Finanzchef Peter Hackel für 2019 mit etwa gleichhohen Investitionen wie im vergangenen Jahr.

Im Markt löste die Zahlenvorlage durchwegs positive Reaktionen aus. Die Titel kletterten in einem leicht nachgebenden Gesamtmarkt um 5,5 Prozent in die Höhe. Die Analysten, deren Umsatzerwartungen deutlich übertroffen wurden, waren sich einig, dass mit dem von Straumann abgegebenen Ausblick die Markterwartungen erreicht werden dürften.

sig/tt