WASHINGTON (awp international) - Die britische Grossbank Standard Chartered hat einer Zahlung von insgesamt rund 1,1 Milliarden US-Dollar (1,0 Mrd Euro) zugestimmt, um Ermittlungen wegen angeblicher Verstösse gegen Sanktionsrecht beizulegen. Einen entsprechenden Vergleich mit Behörden in den Vereinigten Staaten und in Grossbritannien gab das US-Finanzministerium am Dienstag in Washington bekannt.

Das Geldhaus wurde beschuldigt, von Juni 2009 bis Mai 2014 zahlreiche Transaktionen für Personen in Ländern wie Burma, Kuba, Iran, Sudan und Syrien abgewickelt und damit US-Sanktionen verletzt zu haben. Der Grossteil betrifft laut Ministerium verbotene Iran-Geschäfte.

Für Standard Chartered ist der Fall besonders unangenehm, da die Bank bereits 2012 einen Hunderte Millionen Dollar teuren Vergleich mit US-Aufsehern wegen verletzter Iran-Sanktionen zwischen 2001 und 2007 geschlossen hatte. Später wurden noch weitere Verstösse eingeräumt.

Bankchef Bill Winters begrüsste die nun erzielte Einigung in einem Statement. Die Umstände, die dazu geführt hätten, seien "völlig inakzeptabel". Sie stünden in keiner Weise dafür, wie die Bank heute geführt werde. Das Unternehmen akzeptiere die "volle Verantwortung" für die Regelverstösse. Standard Chartered hatte im Februar 900 Millionen Dollar für einen Vergleich zurückgestellt./hbr/DP/mis