DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Software kann zunehmend mit ihren Angeboten zur Vernetzung von Maschinen und mit Integrationssoftware punkten. Im dritten Quartal hat der zweitgrößte deutsche Softwarehersteller spürbar Boden gut gemacht, nachdem das bisherige Jahr eher holprig verlaufen war. Gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum konnten die Darmstädter vor allem dank der wichtigen Lizenzverkäufe ordentlich wachsen, wie der im MDax notierte Konzern am Freitag in Darmstadt mitteilte.

Börsianern gefiel das Zahlenwerk, auf der Handelsplattform Tradegate waren die Software-AG-Aktien vorbörslich fast 7 Prozent teurer als zum Xetra-Schluss am Vortag. Ein Händler sprach von guten Zahlen, wenn auch die operative Marge nicht so stark über den Erwartungen gelegen habe wie die Erlöse.

"Die Verbindung aus innovativen IoT-Lösungen und einer führenden Integrationsplattform bringt uns in eine einzigartige Position im globalen Softwaremarkt", sagte der seit August amtierende Vorstandschef Sanjay Brahmawar. Der Konzern hatte mit mehreren Maschinenbauern eine Plattform für die Vernetzung von Maschinen (IoT - Internet of Things) aufgebaut und will in diesem noch kleinen Feld am stärksten wachsen. Brahmawar wurde auch als Chef nach Darmstadt geholt, weil er vorher bei IBM Deutschland für Vernetzung und Künstliche Intelligenz zuständig war.

Die Umsätze im Bereich mit IoT- und Cloudsoftware kletterten auf 9,1 Millionen Euro und damit im Jahresvergleich auf weit mehr als das Doppelte. Die Erlöse mit Integrationssoftware steigerte die Software AG zusätzlich um 7 Prozent auf 104,7 Millionen Euro. Investoren beäugen die größte Sparte der Darmstädter skeptisch, weil sie wegen großer Projekte anfällig für Schwankungen ist - verschiebt sich ein Vertragsabschluss, fällt das oft schwer ins Gewicht. Auch im angestammten Datenbankgeschäft schnitten die Darmstädter besser ab als vor einem Jahr.

Insgesamt übertraf die Software AG mit einem Umsatzplus von 6 Prozent auf 208,8 Millionen Euro die Erwartungen von Marktexperten. Der stärkere Euro kostete dabei einen Prozentpunkt Wachstum. Vor allem das Wachstum bei Softwarelizenzen fiel kräftig aus, diese haben oft profitable Wartungsverträge zur Folge. Konzernweit steigerte das Unternehmen den Erlös mit solchen neuen Softwareprojekten um 30 Prozent.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen blieb mit 63,8 Millionen Euro stabil, übertraf aber ebenfalls die Schätzungen von Experten. Die entsprechende Marge fiel hingegen um 1,7 Prozentpunkte auf 30,5 Prozent. Vor dem in der Softwarebranche ohnehin stärksten Schlussquartal steht die Marge nach neun Monaten bei 29,4 Prozent - auf Jahressicht hat Finanzchef Arnd Zinnhardt 30 bis 32 Prozent im Plan. Die Jahresprognosen auch für den Umsatz bestätigte das Unternehmen.

Unter dem Strich konnte der zweitgrößte deutsche Softwarehersteller den Gewinn um 13 Prozent auf 38,1 Millionen Euro steigern. Unter anderem fiel das Finanzergebnis besser aus./men/she/mis