"Am Ende geht es immer darum, Wert für unsere Aktionärinnen und Aktionäre zu schaffen. Unser Eindruck war, dass diese Rechnung nicht aufgeht", schrieb Höttges in einem Blog an die Mitarbeiter, in den Reuters am Dienstag Einblick nehmen konnte. Es sei absehbar gewesen, dass auch die Führung zu kompliziert geworden wäre. Denn für die Telekom sei wichtig gewesen, "wer im Tagesgeschäft das Sagen hat und wie die Anteilsverhältnisse sind". Zudem sei die angestrebte Partnerschaft bereits während der Verhandlungen durch Weitergabe vertraulicher Informationen an die Medien belastet worden.

Höttges gab in dem Schreiben detailliert Einblick, wie sehr sich das Führungsteam in den vergangenen Tagen und Wochen für eine Fusion mit Sprint eingesetzt hat. Er selbst habe in der letzten Woche "50.000 Kilometer in sieben Tagen, also tatsächlich einmal rund um den Globus" zurückgelegt. Unter anderem sei er nach New York gereist sowie nach Tokio, wo er zusammen mit dem Chef von Sprint-Eigner Softbank, Masayoshi Son, in dessen Privathaus zu Abend gegessen habe. "Wir haben gekämpft für diesen Deal", betonte Höttges.

Am Wochenende hatten beide Seiten erklärt, dass sie ihre Fusionsgespräche beenden. T-Mobile US ist auf dem US-Mobilfunkmarkt die Nummer drei. Für den Bonner Konzern ist das US-Geschäft, an dem die Deutschen zwei Drittel halten, ein wichtiger Umsatztreiber. Höttges schrieb, dass in den vergangenen Jahren mit Investitionen von mehr als 40 Milliarden Dollar die Voraussetzungen geschaffen wurden, um in den USA allein erfolgreich sein zu können. "Wir sind der Maverick, der Herausforderer und fühlen uns in dieser Rolle wohl", sagte Höttges mit Blick auf die beiden amerikanischen Platzhirsche Verizon und AT&T. Am Donnerstag stellt die Deutsche Telekom ihre Quartalsbilanz vor.