NEW YORK (dpa-AFX) - Hoffnungsschimmer für den zuletzt stark gebeutelten Büroraumanbieter WeWork: Einem Bericht der "Financial Times" zufolge ist der Großaktionär Softbank nach dem Abgang des Vorstandschefs Adam Neumann bereit, noch mehr Geld in das Start-up zu pumpen. Die für April 2020 zugesagte Summe des bekannten japanischen Techinvestors von 1,5 Milliarden könnte um eine Milliarde Dollar auf mindestens 2,5 Milliarden Dollar steigen, berichtete die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die möglicherweise erhöhte Investitionszusage von Softbank wäre für die WeWork-Muttter We Co nach einigen Hiobsbotschaften mal wieder eine gute Nachricht. Zuletzt musste der Börsengang wegen einer zu hohen Bewertung abgesagt werden und der Chef gehen. Zudem verbrennt das operative Geschäft weiter viel Geld, so dass We Co immer wieder frisches Geld braucht.

Im Gegenzug zu der weiteren Milliarde muss We Co dem Bericht zufolge auch im Nachhinein neue Konditionen der Softbank-Zusage von Anfang des Jahres akzeptieren. Damals war We Co dem Bericht zufolge mit 47 Milliarden Dollar bewertet worden. Da die Investoren nicht ansatzweise bereit waren, bei einem Börsengang eine so hohe Bewertung zu akzeptieren, wurde dieser abgeblasen. Jetzt soll Softbank für die bereits zugesagten 1,5 Milliarden Dollar mehr Anteile bekommen als ursprünglich geplant.

Der "FT" zufolge hätten Anleger lediglich eine Bewertung von maximal einem Drittel der 47 Milliarden Dollar akzeptiert. Softbank und sein mit saudi-arabischen Geldern gestützter Fonds Vision Funds haben bereits neun Milliarden Dollar in WeWork investiert und halten den IPO-Unterlagen zufolge 29 Prozent an dem Unternehmen. Anfang der Woche hatte der umstrittene Chef Neumann unter dem Druck einflussreicher Investoren seinen Hut nehmen müssen.

Neumann soll aber immerhin den Posten als Vorsitzender des Verwaltungsrats behalten. Er war stark in die Kritik geraten, nachdem ambitionierte Pläne für einen Börsengang in einem Debakel endeten. Zweifel an WeWorks verlustreichem Geschäftsmodell, aber auch an der Machtfülle von Mitgründer Neumann hatten Investoren die Laune verdorben. WeWork ist darauf spezialisiert, anderen Unternehmen langfristig angemietete Immobilien zur Verfügung zu stellen./zb/fba