Bern (awp/sda) - Freitag, 5. Januar 2018

SMI AUF NEUEM ALLZEITHOCH: (Zürich) Der Schweizer Leitindex SMI hat die seit mehr als zehn Jahren bestehende Bestmarke aus dem Sommer 2007 geknackt. Dafür brauchte der SMI deutlich länger als andere wichtige Börsenbarometer. Der Grund: Die Dividenden fliessen nicht in seine Berechnung ein. Zudem hat sich das "Klumpenrisiko" mit einer stärkeren Gewichtung der drei defensiven Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé erhöht. Das bisherige SMI Intraday-Allzeithoch von 9548,09 Punkten vom 4. Juni 2007 wurde wenige Minuten nach dem Handelsstart überschritten. Die derzeitige neue Rekordmarke liegt nun bei 9557,06 Punkten. Der SMI war im Sommer 1988 mit 1500 Punkten gestartet. Den tiefsten Stand erreichte er im Januar 1991 bei 1279 Punkten.

COOP MIT MEHR UMSATZ: (Basel) Die Coop-Gruppe hat ihren Umsatz im letzten Jahr gesteigert: um 3 Prozent auf 29,2 Milliarden Franken. Der Detailhandel bleibt weiterhin das wichtigste Standbein von Coop. Dieser legte um 1,4 Prozent auf 17,4 Milliarden Franken zu, wie der Konzern mitteilte. Innerhalb des Detailhandels blieb der Umsatz der Coop-Supermärkte stabil bei 10,3 Milliarden Franken. Im Geschäftsbereich Grosshandel und Produktion setzte Coop im vergangenen Jahr 13,0 Milliarden Franken um. Dies entspricht einem Plus von 6,0 Prozent. Der Online-Handel machte mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Franken weiterhin nur einen kleinen Teil aus vom Gesamtgeschäft von Coop. Dieser Teil wuchs aber deutlich: 2017 betrug die Zunahme 18,8 Prozent.

GUTER SAISONSTART FÜR SKIGEBIETE: (Bern) Die Schweizer Seilbahnen sind gut in die Wintersaison gestartet. Die tiefer gelegenen Skigebiete profitierten von den frühen Schneefällen extrem - insbesondere im Vergleich mit den schneearmen letzten Jahren. Entsprechend drastisch ist die Bilanz von Seilbahnen Schweiz (SBS) zum Saisonstart: Bis Ende Dezember verzeichneten die Ostschweiz eine Verdoppelung, die Waadtländer und Freiburger Alpen fast eine Vervierfachung und das Tessin gar eine Verzehnfachung der Gästezahlen. Insgesamt nahm die Zahl der Gäste (Ersteintritte) um 36,4 Prozent zu. Verglichen mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre steht die Wintersaison 2017/18 bisher mit einem Plus von 13,6 Prozent da. Seilbahnen Schweiz hält angesichts der tiefen Vergleichswerte den Ball flach. Der Saisonstart sei "erfreulich, jedoch nicht rekordverdächtig", heisst es.

EMMI STÖSST BETEILIGUNG AB: (Luzern) Emmi stösst ihre Minderheitsbeteiligung am Jogurthersteller Icelandic Milk and Skyr Corporation ("Siggi's") in den USA ab. Siggi's vertreibt Jogurt nach isländischer Art, sogenanntes Skyr. Emmi war ab 2012 am Unternehmen mit zuletzt 22 Prozent beteiligt, wie die Schweizer Milchverarbeiterin am Freitag mitteilte. Hintergrund des Verkaufs sei ein Entscheid der Siggi's-Aktionäre, das Unternehmen an den französischen Milchverarbeiter Lactalis zu verkaufen. Über die Verkaufsmodalitäten werden keine Angaben gemacht. Der Deal soll Ende Januar abgeschlossen werden, vorausgesetzt die US-Aufsichtsbehörden geben grünes Licht. Der Verkauf dürfte Emmi im kommenden Geschäftsjahr einen zusätzlichen Gewinn in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe bescheren, hiess es.

MILLIONEN-GRENZE GEKNACKT: (Interlaken BE) Im Jahr 2017 fuhren über eine Million Ausflügler auf das Jungfraujoch im Berner Oberland. Dies sind 13,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 1'041'500 Personen wurde auch das bisherige Rekordjahr 2015 um 3,4 Prozent übertroffen, wie die Jungfraubahn Holding mitteilte. Den Zuwachs führen die Jungfraubahnen auf die aktive Bearbeitung der asiatischen Märkte zurück. Optimistisch blicken die Jungfraubahnen auch auf die angelaufene Wintersportsaison. Dank des frühen Schneefalls und kalter Temperaturen konnte bereits ab November Ski und Snowboard gefahren werden.

MEHR KONKURSE: (Urdorf ZH) 2017 mussten 4709 Schweizer Unternehmen den Betrieb wegen Zahlungsunfähigkeit aufgeben - vier Prozent mehr als noch 2016. Mit 794 Fällen wurden am häufigsten Handwerksbetriebe insolvent. Auch Firmen im Gastgewerbe und im Grosshandel mussten häufig schliessen, wie aus einer Auswertung des Wirtschaftsinformationsdienstes Bisnode D&B hervorgeht. Die Firmenkonkurse nahmen in allen Regionen der Schweiz zu, ausser in Zürich und der Ostschweiz. Im Tessin schnellten die Pleiten um elf Prozent in die Höhe.

GROSSE STURMSCHÄDEN: (Zürich) Die Versicherung Allianz Suisse rechnet durch das Sturmtief "Burglind" mit über 2'000 Schadenfällen im Zusammenhang mit den Sturmwinden und schweren Regenfällen. Diese "ausserordentlich grosse Schadenereignis" dürfte ein Schadenvolumen von über 7 Millionen Franken bringen, teilt die Versicherung mit.

LANGSAMERE TEUERUNG: (Brüssel) Der Preisauftrieb im Euro-Raum hat vor der Jahreswende wieder etwas nachgelassen. Die Inflationsrate fiel im Dezember auf 1,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte. Experten hatten damit gerechnet. Im November lag die Teuerungsrate mit 1,5 Prozent noch etwas höher. Damit entfernt sich die Inflation weiter vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die knapp zwei Prozent anstrebt. Diesen Wert sehen die Währungshüter als optimal für die Konjunktur an.

FORTSCHRITTE BEI CHIPUPDATES: (Santa Clara) Intel und seine Softwarepartner machen nach eigenen Angaben deutliche Fortschritte bei ihren Bemühungen, die massive Sicherheitslücke in Computerchips zu stopfen. Das Unternehmen habe inzwischen Updates für alle Intel-basierten Systeme entwickelt, die vor den beiden Angriffsszenarien "Meltdown" und "Spectre" schützen, teilte Intel mit. Für einen Grossteil seiner Prozessoren, die in den vergangenen fünf Jahren ausgeliefert wurden, seien Updates bereits veröffentlicht worden. Bis Ende kommender Woche sollen dann mehr als 90 Prozent dieser Chips sicher sein.

VERLUST WEGEN TRUMP: (Frankfurt) Die US-Steuerreform unter Präsident Donald Trump brockt der Deutschen Bank einen Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr ein. Im vierten Quartal 2017 werde das Konzernergebnis durch die Gesetzesänderung um 1,5 Milliarden Euro gedrückt, teilte die Bank am Freitag in Frankfurt mit. Daher erwartet die Bank für das Gesamtjahr 2017 einen geringen Nettoverlust. Auch die US-Grossbank Morgan Stanley warnte vor einer Milliardenbelastung. Sie erwartet im vierten Quartal mit einer Steuerbelastung von 1,25 Milliarden Dollar.

HANDELSDEFIZIT WÄCHST WEITER: (Washington) Das chronische Handelsdefizit der USA ist auf den höchsten Stand seit rund sechs Jahren gestiegen. Der Fehlbetrag in der Handelsbilanz sei um 1,6 Milliarden Dollar auf 50,5 Milliarden US-Dollar gestiegen, teilte das Handelsministerium in Washington mit. Dies ist das grösste Defizit seit Januar 2012. Das Minus im Vormonat wurde von 48,7 Milliarden auf 48,9 Milliarden Dollar nach oben revidiert.

UMSATZPLUS IN DEUTSCHLAND: (Berlin) Die deutschen Detailhändler haben ihren Umsatz 2017 das achte Jahr in Folge gesteigert. Er wuchs zwischen 4,5 und 4,9 Prozent im Vergleich zu 2016, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung auf Basis der Daten für die ersten elf Monate mitteilte. Das wäre der kräftigste Zuwachs seit Beginn dieser Statistik 1994. 2016 lag das Plus bei 2,6 Prozent, 2015 bei 3,8 Prozent. Preisbereinigt (real) betrug das Wachstum im vergangenen Jahr 2,7 bis 3,1 Prozent. Höhere Einkommen und die Rekordbeschäftigung beflügeln derzeit den privaten Konsum. Einen Umsatzrückgang gab es zuletzt im Krisenjahr 2009, als die weltweite Finanzkrise auf die Kauflaune durchschlug.

KÄUFER FÜR WESTINGHOUSE: (Wilmington) Der japanische Industriekonzern Toshiba hat für sein kriselnde US-AKW-Tochter Westinghouse einen Käufer gefunden. Die insolvente Sparte soll für 4,6 Milliarden Dollar an den kanadischen Vermögensverwalter Brookfield Asset Management gehen. Toshiba hatte Westinghouse im März vergangenen Jahres in die Insolvenz geschickt. Die Probleme bei Westinghouse waren aufgetreten, nachdem Toshiba 2015 ein US-Unternehmen zum Bau von Kernkraftwerken gekauft hatte. Bei zwei Atomkraftwerken, die schon im Bau waren, stiegen die Kosten dramatisch. Toshiba schrieb deswegen bereits 6,3 Milliarden Dollar ab. Wegen der Finanzprobleme verkaufte der Konzern schon seine Chipsparte für rund 18 Milliarden Dollar.

RÜCKRUF BEI HP: (San Francisco) Wegen leicht entflammbarer Akkus hat der US-Technologiekonzern HP weltweit mehrere Computermodelle zurückgerufen. Die Lithium-Ionen-Akkus könnten sich überhitzen und seien daher für ihre Nutzer eine Brandgefahr. So begründete das Unternehmen auf seiner Webseite die Rückrufaktion. Viele der betreffenden Akkus seien in den Geräten fest verbaut, so dass sie nicht von den Kunden selbst ausgetauscht werden könnten. Die potenziell gefährlichen Akkus wurden den Angaben zufolge in die Modelle Probook, Envy, Pavilion, Zbook, Studio G3 und HP 11 eingebaut, die in den vergangenen zwei Jahren weltweit verkauft wurden. Ausserdem seien die Akkus auch einzeln verkauft oder beim Ersetzen alter Akkus verwendet worden. Die betroffenen Kunden würden nun verständigt.

BANKEN: (Washington) Die US-Steuerreform kommt auch die US-Grossbank Morgan Stanley teuer zu stehen. Unter dem Strich rechne das Institut im vierten Quartal mit einer Steuerbelastung von 1,25 Milliarden Dollar, teilte das Geldhaus mit. Zuvor hatten schon zahlreiche andere Grossbanken wie Credit Suisse oder Goldman Sachs mitgeteilt, dass sie Milliardenbelastungen durch das kurz vor Weihnachten verabschiedete Gesetzespaket erwarten. Die grösste US-Steuerreform seit mehr als 30 Jahren soll Firmen hohe Entlastungen bringen, die Körperschaftssteuer sinkt auf 21 von bisher 35 Prozent.

EINBRUCH AUF AUTOMARKT: (London) Der britische Automarkt hat 2017 den grössten Einbruch seit acht Jahren erlitten. Nach zwei Rekordjahren in Folge fiel der Absatz von Neuwagen um mehr als fünf Prozent auf rund 2,54 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband SMMT mitteilte. Hauptgründe für diese Entwicklung seien vor allem die Verunsicherung um die Zukunft der Diesel-Technologie und über die Folgen des britischen EU-Austritts gewesen. Es ist das grösste Minus seit 2009, als die weltweite Finanzkrise die Geschäfte bremste. Allein die Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen sank um 17 Prozent. Für dieses Jahr erwartet der Verband einer weiteren Rückgang des Autoabsatzes um bis zu sieben Prozent.

MEHR ABONNENTEN: (New York) Der Musikstreamingdienst Spotify hat nach eigenen Angaben weltweit mittlerweile 70 Millionen zahlende Abonnenten. Diejenigen Musikfans mit eingerechnet, die das kostenlose, durch Werbung finanzierte Angebot des Dienstes nutzen, belaufe sich die Zahl der Nutzer auf 140 Millionen Menschen, teilte das Unternehmen mit. Damit blieb die Zahl der Nutzer insgesamt seit der vorherigen Mitteilung im Sommer vergangenen Jahres gleich. Die Zahl der zahlenden Abonnenten stieg allerdings um zehn Millionen. Das schwedische Unternehmen Spotify existiert seit fast zehn Jahren und ist unangefochtener Marktführer unter den Streamingdiensten. Medienberichten zufolge bereitet Spotify derzeit einen Börsengang vor. Demnach reichte Spotify entsprechende Dokumente zur Vorbereitung des Börsendebüts bei der US-Börsenaufsicht (SEC) ein. Der Börsengang könnte noch im ersten Quartal erfolgen.

MODEMARKEN FUSIONIEREN: (Huntington Beach) Die beiden kriselnden Modemarken Quiksilver und Billabong schliessen sich zusammen. Die beiden Unternehmen gaben eine grundsätzliche Einigung bekannt. Der Kaufpreis für die australische Firma Billabong soll demnach rund 315 Millionen US-Dollar betragen. Zu der kalifornischen Quiksilver-Mutter Boardriders gehören auch die Labels Roxy und DC Shoes. Gemeinsam würden es die einst in der Surf-, Skate- und Snowboard-Szene beliebten Marken nach eigenen Angaben auf über 630 Läden in 28 Ländern bringen. Der Jahresumsatz dürfte bei etwa zwei Milliarden Dollar liegen.