FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Hessener Solarindustriezulieferers SMA Solar sind am Freitag nach einem Fazit der US-Handelskommission über Solarimporte nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Kommission war nach längerer Überprüfung wie erwartet zu dem Ergebnis gekommen, dass Billigimporte der heimischen Solarindustrie schaden würden. Als Konsequenz werden dem US-Präsidenten nun Strafzölle sowie Importquoten vorgeschlagen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg dürfte das noch im November geschehen.

Nachdem der Kurs von SMA Solar bereits in den ersten beiden Wochen im September um fast 20 Prozent eingebrochen war, blieb ein weiterer Rücksetzer nun weitgehend aus. Im späten Handel auf Tradegate lag die Aktie mit 1,13 Prozent sogar im Plus und konnte die Verluste der ersten Septemberhälfte damit ein wenig reduzieren. Das Problem bleibt dennoch bestehen: Im für SMA wichtigsten Absatzmarkt, den USA, könnten nun die Preise für Solaranlagen steigen. Das könnte die Nachfrage insgesamt drosseln, was wiederum auch den Absatz von Wechselrichtern belasten könnte.

Die Entscheidung der Kommission träfe auch chinesische Solar-Hersteller, deren Aktien ebenfalls ins Taumeln gerieten. So verlor JA Solar Holdings 5,3 Prozent und JinkoSolar 1,5 Prozent. Papiere von Solar Inc, einer kanadischen Firma, die hauptsächlich in China produzieren lässt, rutschten ebenfalls um 2,4 Prozent ab. Für den US-Hersteller First Solar ging es indes um zeitweilig bis zu 8,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen aus Arizona verwendet eine Solartechnologie, die nicht von den Strafzöllen betroffen wäre./kro/bek/tos