ZÜRICH (dpa-AFX) - Der französische Konzern Saint-Gobain hat den seit Jahren tobenden Streit über die Übernahme des Schweizer Bauchemieherstellers Sika beigelegt. Der französische Baustoffhersteller verzichtet jetzt auf die Kontrollmehrheit, steigt aber bei Sika ein. In einer "umfassenden Vereinbarung" wird die Beteiligung an Sika und die Verteilung der Stimmrechte neu geregelt, wie es in einer Medienmitteilung am Freitag heißt. Zuvor hatte die "Financial Times" über eine entsprechende Vereinbarung berichtet.

Saint-Gobain übernimmt die Schenker-Winkler-Holding (SWH) von der Familie Burard und verkauft anschließend knapp sieben Prozent der Sika-Aktien an Sika selbst zum Preis von 2,08 Milliarden Franken. Saint-Gobain behält indirekt über die SWH eine Beteiligung von 10,75 Prozent für mindestens zwei Jahre, wie es weiter heißt. Die Parteien wollen alle Gerichtsverfahren beenden und Sika und Saint-Gobain beabsichtigen, die bestehende Geschäftsbeziehung zu erweitern.

Ursprünglich wollte Saint Gobain den Anteil der Familie Burkard komplett erwerben. Da diese trotz über spezielle Aktiengattungen trotz des vergleichsweise geringen Kapitalanteils die Stimmrechtsmehrheit hatte, hätte der französische Baustoffkonzern so die Kontrolle über Sika gehabt. Dagegen wehrten sich Sika-Aktionäre wie eine Aktionärsgruppe um Bill Gates sowie der Verwaltungsrat und das Management./AWP/zb/jha/