ERLANGEN (awp international) - Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat im ersten Quartal seines neuen Geschäftsjahres keine grossen Sprünge verzeichnet. Die Geschäftsentwicklung habe "Licht und Schatten" gezeigt, erklärte Vorstandsvorsitzender Bernd Montag am Dienstag bei der Veröffentlichung der Zahlen. Das operative Ergebnis lag bereinigt mit 545 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Neben negativen Währungseffekten belasteten höhere Anlaufkosten für das neue Labordiagnostiksystem Atellica das Ergebnis. Analysten hatten mit einem Ergebnisanstieg gerechnet. Die Aktie notierte am frühen Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs (Montag) mit einem Minus von bis zu zwei Prozent.

Vor allem mit dem Ergebnis in der Labordiagnostik zeigte sich Montag unzufrieden. Es sank im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 76 Millionen Euro. Eine höhere Zahl an Auslieferungen von Atellica-Systemen sowie längere Installationszeiten führten zu hohen Kosten. Der Konzern will jetzt die Vermarktungsprozesse weiter straffen. Früheren Angaben zufolge dauert es von der Auslieferung an drei bis vier Monate, bis die ersten Umsätze erzielt werden können. Siemens Healthineers setzt grosse Hoffnungen in das System, das die lange Zeit schwächelnde Labordiagnostik wieder nach vorne bringen soll. Bei der Profitabilität hinkt der Bereich noch deutlich hinter dem Geschäft mit bildgebenden Systemen hinterher.

Dagegen konnte Siemens Healthineers das Ergebnis in seinem grössten Geschäftsfeld, der Bildgebung, verbessern, und verdiente mit 396 Millionen Euro 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit einer bereinigten operativen Marge von 20 Prozent ist der Bereich erheblich profitabler als die Labordiagnostik, die im ersten Quartal auf lediglich 8,1 Prozent kam.

Nach Steuern verdiente Siemens Healthineers dank niedrigerer Zinsen sowie einer geringeren Steuerquote mit 345 Millionen Euro 11 Prozent mehr. Der Umsatz stieg um 3 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Basis waren es plus 2,5 Prozent. Dabei legten sowohl das Geschäft mit der bildgebenden Diagnostik als auch das Labordiagnostikgeschäft zu.

Den Ausblick für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr bekräftigte das Unternehmen. Im neuen Geschäftsjahr geht Siemens Healthineers von einem weiteren Umsatzwachstum aus, es soll vergleichbar vier bis fünf Prozent betragen und sich damit im Vergleich zum Vorjahr leicht beschleunigen. Die operative Marge sieht das Management bereinigt bei 17,5 bis 18,5 Prozent, was eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr entspricht, als 17,2 Prozent erreicht wurden. Überdurchschnittlich soll der Gewinn je Aktie zulegen: Um 20 bis 30 Prozent verglichen mit den 1,26 Euro, die Siemens Healthineers 2017/18 erzielt hatte./nas/mne/stk