POTSDAM (awp international) - Mit einem lauten Klingeln schlossen sich am Freitag zum letzten Mal die Türen: Der öffentliche Test mit einer fahrerlosen Strassenbahn ist in Potsdam zu Ende gegangen. Auf einem sechs Kilometer langen Teilstück des Netzes war in der Stadt seit Dienstag eine autonom fahrende Tram unterwegs. Haltestellen wurden angefahren, Fahrgäste durften jedoch nicht mit.

"Die Resonanz war ganz unterschiedlich", sagte der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Potsdam, Oliver Glaser. Niemand habe das Projekt komplett abgelehnt, aber auch nicht euphorisch begrüsst. Bis die Bahn es zur Serienreife gebracht habe, dauere es noch mindestens 20 Jahre, so Glaser.

Der Siemens -Konzern hatte die Tram zur Bahntechnikmesse Innotrans in Berlin vorgestellt. Nach Firmenangaben ist es die erste derartige Bahn der Welt. Die Kosten für das Projekt trägt das Unternehmen. In der Bahn sass bei allen Testfahrten ein Fahrer, der sofort eingreifen und notfalls eine Notbremsung auslösen konnte.

Um die Praxistauglichkeit zu testen, mussten wie im realen Alltag vorbereitete Widrigkeiten entlang der realen Strecke gemeistert werden. So standen Personen aus dem Testteam - erkennbar an den signalfarbenen Westen - auf einem Fussweg oder eine Frau blieb auf dem Überweg mit einem präparierten Kinderwagen stecken. In allen Fällen reagierten die Sensoren des Systems prompt, die Bahn stoppte./gj/DP/tos