Siemens erwägt Fusion von Gasturbinensparte mit asiatischem Partner
Am 21. März 2019 um 12:17 Uhr
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MÜNCHEN (awp international) - Die Spekulationen um eine mögliche Fusion des Geschäfts mit grossen Gasturbinen des Technologiekonzerns Siemens mit einem asiatischen Partner haben neue Nahrung erhalten. Siemens habe Gespräche mit Unternehmen inklusive der japanischen Mitsubishi Heavy Industries geführt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mehrere mit der Situation vertraute Personen. Die Optionen reichten dabei von einer Komplett- oder Teilabgabe des Geschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen. Es gäbe noch keine endgültige Entscheidung, möglicherweise werde Siemens die Gasturbinen auch behalten. Siemens wollte die Informationen nicht kommentieren.
Das Geschäft mit grossen Gasturbinen macht den überwiegenden Teil des derzeit schwierigen Kraftwerksgeschäfts von Siemens aus. Das Geschäft leidet unter sinkenden Gewinnen, der Markt für fossilen Kraftwerksbau ist derzeit problematisch. Siemens will mit Einsparungen und einem breiten Stellenabbau auf den weiter durch Überkapazitäten und Preisdruck geprägten Markt reagieren.
Dabei flammen seit einiger Zeit immer wieder Gerüchte über einen Verkauf auf. Über eine mögliche, wie auch immer geartete Allianz mit Mitsubishi Heavy wird bereits seit Mitte 2017 spekuliert./nas/jha/
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).