ZAMUDIO (awp international) - Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa kämpft weiter mit dem Preisdruck der Branche. Hoffnung macht dagegen der anziehende Auftragseingang, der auf eine Belebung des Geschäfts in den kommenden Monaten schliessen lässt. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 gingen Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis deutlich zurück. Die Aktie gab daraufhin an der Madrider Börse um mehr als 4 Prozent nach.

Der Erlös fiel um 21 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro, wie die Siemens-Tochter am Freitag in der nordspanischen Stadt Zamudio mitteilte. Der Rückgang fiel damit deutlich höher aus, als Experten ohnehin befürchtet hatten. Das operative Ergebnis des Unternehmens, das unter anderem mit Nordex , Senvion und Vestas konkurriert, sank bereinigt um ein Viertel auf 156 Millionen Euro. Auch hier verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Netto konnte Siemens Gamesa sein Ergebnis von 12 Millionen auf 44 Millionen Euro steigern.

Für das vierte Quartal erwartet Siemens Gamesa eine stärkere Entwicklung. Dabei verwies das Unternehmen auf die vollen Auftragsbücher. Der Auftragsbestand stieg per Ende Juni um 14 Prozent auf 23,2 Milliarden Euro. Die Jahresprognose bekräftigte der Konzern. Die Umsätze sollen auf 9 bis 9,6 Milliarden Euro zurückgehen, die bereinigte Ebit-Marge soll bei 7 bis 8 Prozent liegen.

Siemens hatte sein Windgeschäft im April vergangenen Jahres mit dem spanischen Windanlagenhersteller Gamesa zusammengeschlossen, um im harten Konkurrenzkampf mit Grösse punkten zu können. Bis 2020 strebt das Siemens Gamesa dabei Einsparungen von 2 Milliarden Euro an. In diesem Ziel sind auch höhere Synergien von 400 Millionen Euro enthalten. Hinzu kommt das bereits lancierte Restrukturierungsprogramm.

Siemens Gamesa hatte nach einem schwachen Geschäftsjahr 2016/17 und mit Blick auf das schwierige Marktumfeld beschlossen, sein Sparprogramm zu verschärfen. So will der Konzern innerhalb von drei Jahren bis zu 6000 Stellen in 24 Ländern abbauen. Siemens hält noch 59 Prozent der Anteile, daneben ist noch der spanische Energiekonzern Iberdrola mit acht Prozent an Siemens Gamesa beteiligt./zb/nas/tav/fba