FRANKFURT/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Das Management der an die Börse strebenden Siemens Medizintechnik will potenziellen Investoren das Unternehmen als Dividendentitel schmackhaft machen. "Unser finanzielles Profil soll uns ermöglichen, hohe Dividenden relativ zum Konzerergbnis zu zahlen", sagte der Finanzvorstand von Siemens Healthineers, Jochen Schmitz, der "Börsen-Zeitung" (BöZ/Dienstagausgabe). Mit der Ankündigung der Ausschüttungspolitik und einer hohen Rendite wolle das Unternehmen "Vertrauen wecken".

Dabei peile Siemens Healthineers durchaus eine vergleichbare Ausschüttungspolitik wie der Mutterkonzern an, sagte Schmitz. Siemens hatte für das vergangene Geschäftsjahr knapp 50 Prozent des Gewinns an die Aktionäre verteilt. Siemens Healthineers kam im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) auf einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro. Mit einer entsprechenden Marge von 18,1 Prozent gehört die Gesellschaft zu den profitabelsten Geschäften von Siemens.

An diesem Dienstag veranstaltet die Medizintechnik einen Kapitalmarkttag, um das neue Unternehmen Siemens Healthineers bekannt zu machen. Analysten trauen der Siemens-Tochter einen Marktwert von insgesamt 30 bis 40 Milliarden Euro zu. Das Unternehmen strebt im ersten Halbjahr an die Börse. Notiert werden könnten zunächst 15 bis 25 Prozent. Siemens hat bereits angekündigt, Mehrheitsaktionär bleiben zu wollen. Healthineers gilt dabei vielen schon als Dax -Kandidat.

Schmitz erwartet, dass die Medizintechnik-Sparte nach dem Börsengang "zum nächstmöglichen Termin" in einem Index notiert sein wird. "Aber man wird sehen, welcher Index es letztlich sein wird." Siemens Healthineers werde dabei "mit einer überschaubaren und konservativen Verschuldung" an die Börse gehen, und daher in der Lage sein "unsere Wachstumsziele zu finanzieren".

Healthineers-Chef Bernd Montag sagte dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe), dass das Unternehmen mittelfristig deutlich stärker wachsen wolle als derzeit. In der Bildgebung sei Healthineers stark, da wolle das Unternehmen die durchschnittlich erwartete Wachstumsrate von 3 Prozent übertreffen. Deutlich zulegen will Healthineers auch in der Labordiagnostik. Hier hinkt Siemens im Vergleich zum Marktwachstum von 5 Prozent noch hinterher, wie Finanzvorstand Schmitz einräumte.

Auch Zukäufe seien ein Thema, so die beiden Manager. "Wir werden mit einer guten Kapitalstruktur starten, die uns viel Handlungsspielraum gibt", sagte Montag. So sehe sich Healthineers die Molekulardiagnostik an. Hier hatte Siemens zuletzt das Unternehmen Fast Track Diagnostics übernommen. "Wir werden Akquisitionen dann machen, wenn sie uns helfen", erklärte Schmitz. Dabei schloss er "transformatorische Zukäufe" kurzfristig aus. Mit dem aktuellen Portfolio fühle sich Siemens Healthineers wohl. Es wird seinen Aussagen zufolge daher auch keine umfangreichen Verkäufe von Unternehmensteilen geben./nas/mne/jha/