LONDON (dpa-AFX) - Der an die Börse strebende Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers will künftig mindestens die Hälfte seines Gewinns als Dividende ausschütten. Überdies warb die Siemens-Tochter am Dienstag auf ihrem Kapitalmarkttag in London mit einem mittelfristig sich beschleunigendem Wachstum und einer steigenden Rentabilität um Investoren. Noch im ersten Halbjahr soll der milliardenschwere Börsengang über die Bühne gehen - es dürfte einer der größten der letzten Jahre in Deutschland werden.

Siemens will seine Medizintechnik-Sparte im ersten Halbjahr unter dem Namen Siemens Healthineers an die Börse bringen. Analysten trauen der Tochter einen Marktwert von 30 Milliarden bis 40 Milliarden Euro zu. Notiert werden könnten zunächst 15 bis 25 Prozent der Aktien. Healthineers gilt dabei vielen schon als Dax-Kandidat. Siemens bekräftigte, Mehrheitsaktionär zu bleiben und die Tochter langfristig unterstützen zu wollen. Das Unternehmen soll in der Siemens-Bilanz auch weiter voll konsolidiert werden.

Durch die Börsennotierung verspricht sich Healthineers mehr Flexibilität sowie mehr Möglichkeiten zur Finanzierung von Investitionen. Siemens Healthineers sei hervorragend aufgestellt, erklärte Michael Sen, Vorstandsmitlied bei Siemens und verantwortlich für das Medizintechnik-Geschäft. Gleichzeitig ist er Aufsichtsratsvorsitzender der Tochter.

Dazu strebt die Medizintechnik mittelfristig ein leicht höheres Wachstum an. In den vergangenen drei Jahren war der Umsatz im Durchschnitt um 3,8 Prozent gewachsen. Für das laufende Geschäftsjahr 2018 soll das Plus bei 3 bis 4 Prozent liegen. Die bereinigte Ergebnismarge erwartet Siemens Healthineers 2018 bei 17 bis 18 Prozent. Unterstützt werden soll die Profitabilität durch Einsparungen von jährlich 240 Millionen Euro, die ab 2020 zum ersten Mal voll zum Tragen kommen. Die Aktionäre sollen mit einer Ausschüttungsquote von 50 bis 60 Prozent des Nettogewinns bedacht werden.

Siemens Healthineers kam im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) auf einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro. Mit einer Marge von 18,1 Prozent gehört die Gesellschaft zu den profitabelsten Geschäften von Siemens.

Dabei sieht Healthineers-Chef Bernd Montag sowohl Raum für organisches Wachstum wie auch durch Zukäufe. Dabei dürfte es sich jedoch eher um ergänzende Zukäufe handeln. "Wir gehen keine Abenteuer ein", sagte Montag./nas/mne/das