MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der geplante Börsengang der Siemens -Medizintechniktochter Healthineers stößt Kreisen zufolge auf ein eher verhaltenes Echo auf Investorenseite. Der Industriekonzern müsse noch Überzeugungsarbeit leisten, bevor er gegen Ende dieser Woche die Preisspanne bekanntgeben könne, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf informierte Personen. Was bislang als Feedback kam, deute auf eine Bewertung des Unternehmens zwischen 26 und 30 Milliarden Euro hin. Siemens wollte sich dazu nicht äußern.

Der Börsengang könnte einer der größten der vergangenen Jahre in Deutschland werden. Analysten trauen Healthineers einen Marktwert von 30 Milliarden bis 40 Milliarden Euro zu - wenn das Kapitalmarktumfeld mitspielt. Den Bloomberg-Kreisen zufolge hat aber die jüngste Volatilität an den Börsen die Euphorie der Marktteilnehmer gedämpft. Zudem erscheine einigen Investoren die von Siemens gegebenen Umsatzaussichten für die Labordiagnostik (Atellica) sehr optimistisch. Dafür wolle man zunächst aber Erfolge sehen.

Siemens Healthineers kam im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) auf einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro. Mit einer Marge von 18,1 Prozent gehört die Gesellschaft zu den profitabelsten Geschäften von Siemens. Mit dem Börsengang von Healthineers verfolgt Siemens-Chef Joe Kaeser die Strategie eines "Flottenverbundes", der die einzelnen Einheiten selbstständiger und damit agiler und wettbewerbsfähiger machen soll. Der Industriekonzern will Mehrheitsaktionär bleiben und daher bestenfalls ein Viertel der Aktien platzieren. Der Gang auf das Parkett soll noch in der ersten Jahreshälfte erfolgen./she/men/nas