LONDON (dpa-AFX) - Zu den möglichen Interessenten für eine potenzielle Übernahme des Lichtkonzerns Osram gesellt sich Kreisen zufolge der US-Finanzinvestor Carlyle dazu. Das Interesse sei vorläufig und noch in einem frühen Stadium, berichtet die "Financial Times" am Dienstag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Carlyle wollte sich dazu nicht äußern. Die Osram-Aktie sprang daraufhin um mehr als 5 Prozent an.

Ende November hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg ebenfalls aus Kreisen berichtet, dass Finanzinvestor Bain Capital ein Angebot erwäge. Es wären nicht die ersten Übernahme-Avancen. Bereits seit längerem gilt Osram als potenzielles Kaufobjekt. Bereits vor zwei Jahren hatten chinesische Firmen ein Auge auf Osram geworfen. Das Unternehmen aus München hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sein Lampengeschäft ins Reich der Mitte verkauft. Es blieb jedoch unklar, wie ernsthaft das Interesse wirklich gewesen war. Die Chinesen sollen später Abstand von einem Angebot genommen haben.

Osram hat keinen echten Großaktionär, der als Stabilitätsanker wirken könnte. Dies beklagt auch Unternehmenschef Olaf Berlien, der gerne einen langfristigen Ankerinvestor sehen würde. Die frühere Mutter Siemens hat ihre letzten Anteile von mehr als 17 Prozent Anfang des vergangenen Jahres verkauft. Seitdem ist die Aktionärsstruktur breit gestreut. Zu den größeren Aktionären mit mehr als 5 Prozent Beteiligung gehörten zuletzt die Allianz, die Deutsche Bank und der Vermögensverwalter Blackrock. Osram besitzt zudem selbst eigene Aktien.

Der Konzern hat am Aktienmarkt wegen schwacher Geschäfte und einem Gewinnrückgang in diesem Jahr erheblich Federn lassen müssen. Zwei Gewinnwarnungen innerhalb von nur zwei Monaten hatten die Nerven der Anleger strapaziert./nas/mis