Tel Aviv (awp) - Der Telemedizin-Anbieter SHL hat im vergangenen Jahr einen etwas tieferen Umsatz erzielt und klar weniger verdient. Mit Blick nach vorne äussert sich die Firma zur Coronavirus-Pandemie: Noch sei es zu früh, um die Auswirkungen auf das Geschäft von SHL abzuschätzen.

Der Umsatz sank 2019 um 14 Prozent auf 41,9 Millionen US-Dollar, wie das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen aus Israel am Donnerstag mitteilte. Noch viel klarer ging hingegen der Gewinn des Unternehmens zurück.

So sank der operative Gewinn (EBIT) um 58 Prozent auf 5,1 Millionen Dollar. Unter dem Strich blieb dem an der Schweizer Börse kotierten israelischen Unternehmen ein um 44 Prozent tieferer Nettogewinn von 5,7 Millionen.

"Zufriedenstellende Ergebnissen"

"Wir haben das Geschäftsjahr 2019 mit zufriedenstellenden Ergebnissen abgeschlossen", liess sich SHL-Chef Yoav Rubinstein in der Mitteilung zitieren. Umsatz und EBITDA aus dem laufenden Betrieb seien gar gewachsen und hätten damit die Position als führende Telemedizinfirma in den jeweiligen Märkten unterstrichen.

Ein Blick auf die Regionen zeigt, dass Deutschland nach wie vor einen wichtigen Teil zum Umsatz beiträgt. Allerdings sank dieser hier um 25 Prozent auf noch 20,6 Millionen US-Dollar. Das Geschäft auf dem Heimmarkt Israel stagnierte derweil weiter. Der Umsatz betrug hier schliesslich 21,1 Millionen US-Dollar.

Einen konkreten Ausblick zum laufenden Jahr gibt das Unternehmen wie gewohnt nicht. Im ersten Quartal 2020 habe man die Auswirkungen der Corona-Pandemie gespürt, wurde Verwaltungsratspräsident Yariv Alroy im Communiqué zitiert.

Noch könne man zum jetzigen Zeitpunkt die genauen zu erwartenden Auswirkungen der Krise auf das Unternehmen nicht weiter einschätzen. Mittelfristig könnte sie aber gar zu Wachstumsmöglichkeiten für SHL führen, hiess es weiter. Auf jeden Fall habe das Unternehmen aber bereits zu Beginn der Krise weitreichende Massnahmen ergriffen, um einen sicheren und nahtlosen Weiterbetrieb des Geschäfts sicherzustellen.

Kommt es zu einer Fusion oder Übernahme?

Zuletzt stand der an der Telemedizinanbieter vor allem wegen Gesprächen über eine mögliche Fusion oder Übernahme des Unternehmens im Fokus. Im Januar bestätigte das Unternehmen eine entsprechende Meldung in der israelischen Finanzpresse.

SHL habe Gespräch "mit einer Reihe von Parteien" über eine mögliche Fusion oder Übernahme geführt, hiess es damals. Darunter befinde sich auch die Danel Ltd, ein öffentliches Unternehmen, das an der Börse von Tel Aviv kotiert ist.

Bei der geplanten Übernahme der Firma Kadima, die Ende August angekündigt wurde, gibt es Verspätungen. Wegen Verzögerungen im Due-Diligence-Prozess sei die Unterzeichnung der Übernahmevereinbarung noch nicht abgeschlossen, schrieb SHL. Man prüfe diese Möglichkeit weiterhin, hiess es nun.

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