"Größere Zukäufe sind aus unseren Mitteln nicht möglich", sagte Konzernchef Matthias Wiedenfels der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. "Wenn man ein globaler Akteur sein will im Pharmageschäft, darf man aber auch keine Angst haben, eine Milliarde für eine Akquisition in die Hand zu nehmen. Die haben wir bisher nicht." Künftig werde sich das aber ändern. "Wir schauen uns längst mögliche Übernahmeziele an, auch solche, die eigentlich zu groß für uns sind", erklärte der Manager. Im Visier seien Ziele in den beiden Geschäftsfeldern Generika und Markenprodukte.

Nach einem Bieterwettstreit bekamen die Finanzinvestoren Bain und Cinven für 5,3 Milliarden Euro den Zuschlag für das Unternehmen aus dem hessischen Bad Vilbel. Der Stada-Chef will das Geschäft im Sommer unter Dach und Fach bringen: "Bis zur Hauptversammlung am 30. August sollte der Deal durch sein", sagte Wiedenfels. Die Aktionäre haben noch bis zum 8. Juni Zeit, die Offerte anzunehmen. Wiedenfels zeigte sich zuversichtlich, dass bis dahin die notwendigen 75 Prozent der Aktien angedient werden. "Die letzten ein, zwei Tage sind entscheidend."

Spekulationen über eine mögliche höhere Offerte hatten Privatanleger zögern lassen. Insidern zufolge scheiterten aber zuletzt Gespräche der Beteiligungsgesellschaften Advent und Permira mit Shanghai Pharmaceuticals über ein Gegengebot.[nL8N1IQ664] Stada-Chef Wiedenfels erklärte, sein Unternehmen sei mit den Chinesen "in letzter Zeit zwar auch mal im Gespräch gewesen". Es habe aber nie ein konkretes Angebot gegeben. Seit sich Bain und Cinven durchgesetzt hätten, habe Stada von keinem anderen Bieter mehr etwas gehört. Eine Zerschlagung von Stada nach der Übernahme befürchtet er nach eigenen Worten nicht.