Genf (awp) - Der Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS hat im ersten Halbjahr mehr umgesetzt und die Profitabilität leicht verbessert. Bis zu dem für 2020 gesteckten Margenziel ist es allerdings noch ein gutes Stück. Gut entwickelt hat sich in der ersten Jahreshälfte 2018 das Geschäft mit Minenbetreibern.

Die Genfer steigerten den Umsatz in den Monate Januar bis Juni um 8,5 Prozent auf 3,31 Milliarden Franken. Klammert man den Währungseinfluss sowie die zahlreichen, kleineren Übernahmen aus, dann resultiert immer noch ein organisches Wachstum in Höhe von 5,6 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Vorgaben der Analysten hat die Gruppe damit übertroffen.

Gut entwickelt hat sich für SGS das Geschäft im Minensektor. Das zuletzt schwierige Marktumfeld habe sich deutlich aufgehellt und zu einem Umsatzanstieg in der Sparte "Minerals" in Lokalwährungen von knapp 14 Prozent geführt, so die Mitteilung. Mit 11 Prozent erreichte auch die Sparte "Governments & Institutions" ein Wachstum im zweistelligen Bereich. Positiv ins Gewicht fiel dort ein Auftrag für Scan-Dienstleistungen in Kamerun.

Von einer Markterholung profitierte das wichtige Öl- und Gas-Segment, das lange unter einer rückläufigen Nachfrage gelitten hatte und nun im Halbjahr um 7,7 Prozent zulegen konnte. SGS habe in diesem Segment neue Verträge auf US-Ölfeldern abgeschlossen. Demgegenüber sei die Sparte "Agriculture, Food & Life" mit einem Umsatzplus von 4,8 Prozent verhalten ins Jahr 2018 gestartet.

Marge weiter gesteigert

Dem Ziel, die operative Marge bis im Jahr 2020 in den Bereich von 18 Prozent zu steigern, kommt SGS in kleinen Schritten näher. Die um Sonderfaktoren, wie etwa einmalige Kosten zur Integration übernommener Unternehmen, bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich innert Jahresfrist wie von Analysten erwartet um 0,4 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent. Auch hier habe sich die Entwicklung im Minensektor positiv ausgewirkt, heisst es. Gleichzeitig habe man in einigen Sparten Massnahmen zur Steigerung der Effizienz umgesetzt.

Probleme sind derweil am brasilianischen Markt aufgetaucht. Eine interne Prüfung habe ergeben, dass in der Vergangenheit Umsätze zu hoch bewertet wurden. Weitere Abklärungen dazu seien im Gange und SGS habe eine Rückstellung in Höhe von 47 Millionen Franken gebildet, um auf Unvorhergesehenes vorbereitet zu sein. Mit dieser Belastung ging der Reingewinn nach Abzug von Minderheitsanteilen leicht auf 274 Millionen Franken zurück. Ohne Sonderfaktoren wäre er deutlich auf 342 Millionen geklettert.

Ziele bestätigt

Im Ausblick sieht sich SGS nach wie vor auf Kurs, um die bis 2020 angestrebten Ziele zu erreichen. Neben der erwähnten Marge von 18 Prozent will der Konzern jährlich organisch "solide" wachsen - mit Raten im mittleren einstelligen Prozentbereich. Darüber hinaus werde SGS in den bestehenden Geschäftsfeldern Akquisitionen tätigen. Im laufenden Jahr steht zudem die Steigerung der operativen Marge weit oben auf der Prioritätenliste.

In diesem Jahr SGS bereits fleissig Firmen dazugekauft, insgesamt waren es sieben an der Zahl. Allerdings handelt es sich um kleinere Übernahmen; sie haben lediglich 11 Millionen Franken zum Umsatz des ersten Halbjahres beigetragen. Während der Strategieperiode von 2016 bis 2020 hat es sich SGS zum Ziel gesetzt, über Akquisitionen einen Umsatz von rund einer Milliarde dazuzukaufen.

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